CDU will sich Zeit lassen

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Bahnhof – Fraktionschef Lennert bezeichnet Resolution der SPD zum Erhalt des Schalters als verfrüht.

HEPPENHEIM. Es wäre nicht mehr als eine simple Willensbekundung gewesen, ein symbolischer Akt. Aber auch dies war einem Teil der CDU-Fraktion zuviel: Der Versuch der SPD, eine Resolution zum Erhalt von Schalter und Personal im Heppenheimer Bahnhof zu verabschieden, ist am Donnerstag abend gescheitert. Obwohl auch einige CDU-Stadtverordnete mit den Vertretern der anderen Parteien stimmten, kam die Zwei-Drittel-Mehrheit nicht zustande, die für die Aufnahme des SPD-Antrages in die Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung nötig gewesen wäre.

Nach Aussage von Edgar Reiners (SPD) „verdichten“ sich die Informationen, dass die Deutsche Bahn AG die Schließung des Schalters zum Jahresende plant. Insgesamt werde hierdurch die Serviceleistung in der Station weiter reduziert und der Bahnhof von neuem abgestuft. Reiners: „Ein weiterer Schritt zum schlichten Haltepunkt Heppenheim“. Wolle man retten, was zu retten sei, müsse man sich zeitig an die Verantwortlichen wenden und die Position der Kreisstadt verdeutlichen. Mit der Resolution sollte der Magistrat beauftragt werden, „sich zusammen mit dem Kreis Bergstraße sowohl mit Hilfe des VRN als auch des RMV hierfür bei den zuständigen Stellen der Deutschen Bahn AG einzusetzen. Ebenfalls sollten hierzu die Landtags- und Bundestagsabgeordneten des Kreises angesprochen werden“.

Für die von Reiners geforderte Eile zeigte CDU-Fraktionschef Peter Lennert demgegenüber kein Verständnis. Er selbst habe Erkundigungen beim Verkehrsverbund Rhein-Neckar eingeholt, von derlei Plänen aber nichts zu hören bekommen. Vom Ersten Stadtrat Gerhard Herbert (SPD) ließ Lennert sich bestätigen, dass auch im Magistrat „keine aktuelle Information in dieser Richtung vorliegt“. Eine Resolution zu diesem Zeitpunkt, so Lennerts Schlussfolgerung, sei also völlig unnötig.

Sozialdemokrat Reiners reagierte auf die Verweigerungshaltung der CDU mit Unverständnis: Kerne Informationen zu bekommen bedeute nicht, dass es keine Pläne gebe. Angesichts der heutigen komplizierten Organisationsstrukturen bei der früheren Bundesbahn müsse man „so früh wie irgend möglich“ intervenieren, wenn man Verschlechterungen verhindern wolle. Eine mehrmonatige Vorlaufzeit sei eher das Minimum denn ein Maximum.                     jr