Dach für die Freilichtbühne

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Klarstellungen und Ergänzungen

Der Verkehrs- und Heimatverein e.V. ließ in seiner Stellungnahme vom 10.10.2006 in der Presse erklären, man fühle sich im Regen stehen gelassen und äußerte Unverständnis, dass die Stadt ein „Geschenk“ von über 300.000 € nicht habe annehmen wollen.
Wie jeder weiß, ist die Stadt Heppenheim verschuldet. So können wir uns freuen, wenn durch finanzielle Ausgleichsmaßnahmen vom Land über 2 Millionen € in die  Stadtkasse fließen. Dies ist aber mit Bedingungen verknüpft, die vom Landtagsabgeordneten Peter Lennert CDU, im Starkenburger Echo richtig berichtet wurden. Das heißt, die Stadt ist verpflichtet den Haushalt weiter zu konsolidieren. So sollen nur noch Zahlungen nach geltenden Gesetzen erfolgen und alle freiwilligen Leistungen auf den Prüfstand.
Allein schon diese Tatsache erlaubt es leider nicht, dem Projekt „Dach für die Freilichtbühne“ jetzt näher zu treten. Es entstehen (und da muss man kein Prophet sein) Folge und Nebenkosten, die sich die Stadt derzeit einfach nicht leisten darf! 

Wenn aber Politiker der anderen Parteien im Stadtparlament für dieses Projekt jetzt die Hand heben wollten, dann hätten diese sowieso die Mehrheit und die SPD-Fraktion könnte es mit ihrer Sitzanzahl überhaupt nicht verhindern.  Nur – und das wissen alle Vertreter in der Stadtverordnetenversammlung –  müsste man sich aber auch darüber im Klaren sein, dass die Stadt die Aufgabe eines Promoters für Veranstaltungen wahrnehmen müsste. Denn für die Durchführung von mehr Veranstaltungen,  die zur Finanzierung der zusätzlichen Kosten unbedingt notwendig wären, wurde vom Verkehrs und Heimatverein e.V. kein Vermarktungskonzept vorgelegt. 

Es verdient Anerkennung und ist lobenswert, wenn sich der Verkehrs u. Heimatverein e.V. für solch ein Projekt stark gemacht hat. Den vielen Sponsoren gebührt ein „Dankeschön“. Nur leider ist es nach Auffassung der SPD Fraktion – und offensichtlich auch nicht von dieser allein – so mit allen daraus resultierenden organisatorischen und finanziellen Konsequenzen unter den heutigen Umständen nicht durchführbar. 

Aber warum hat man nicht  darüber nachgedacht, nur die Bühnenfläche für die Akteure und deren Equipment zu überdachen? In diesem Zusammenhang wurde vom jetzigen Fraktionsvorsitzenden Achim Krüger früher im  Magistrat die Situation „Waldbühne“  in Berlin doch nur als positives  Beispiel genannt. Aber  das wurde von Dr. Helmut Engelhard mit den etwas seltsamen Argument  „Dafür dass sie trocken sitzen wollen, sollen  die Künstler und Veranstalter selber sorgen!“ zurückgewiesen. Dabei ist es geradezu ein Allgemeinplatz, dass es  für Künstler mit ihren teuren Instrumenten und technischen Anlagen  aber sehr wichtig ist,  hier besonders gute Voraussetzungen vorzufinden. 

Wir erinnern uns an den Hessentag mit Veranstaltungen wo auf der Freilichtbühne auch der Innenraum für  Zuschauer genutzt wurde. Der vorgelegte Plan für die Überdachung sieht aber diesen Bereich offenbar nicht vor. Soll es hier nun zwei Zuschauerzonen geben oder will man sich mit 2.500 Zuschauern zufrieden geben? Dabei ist die Zahl der Zuschauer  ein wichtiger Faktor für die Kalkulation von Eintrittspreisen, vor allem aber auch, welche Künstler  man sich dann in Heppenheim leisten kann!          

Es ist festzustellen, hier wurde nicht ausreichend zu Ende gedacht. 

Wenn die Frage von Herrn Krüger aufgeworfen wurde, warum man nicht den „Halben Mond“ sponsert, so war damit bestimmt nicht gemeint, die eingegangenen Sponsorengelder umzuwidmen. Diese Interpretation ist unsinnig und muss natürlich  zurückgewiesen werden. Viel mehr war daran gedacht, warum man sich nicht mit mehr Energie für dieses Projekt stark gemacht hat um die geringen  finanziellen Mittel der Stadt nicht auf verschiedene Projekte tröpfeln zu lassen.
Abschließend sei bemerkt: Ein Dach für den Bühnenbereich würde wohl die Zustimmung finden, denn das die Künstler wetterunabhängig auftreten können, ist der wichtigste Punkt. Zuschauer können sich vielfältig selbst vor den Regen schützen und sind dazu auch, was Beispiele belegen  bereit, wenn ein gutes Programm geboten wird. 

Und sogar ein  Feuerwerk anlässlich der „Starkenburg in Flammen“ muss heute nicht mehr wegen Regen abgesagt werden, denn es wird dann nach Stand der Technik  durch vor Nässe schützende Folien hindurch abgeschossen.

Zugegeben die Ausführungen des Fraktionsvorsitzenden Achim Krüger waren etwas ironisch, doch die Fakten stimmten. Wenn der Verkehrs und Heimatverein e.V. gleich das Handtuch wirft und aussteigt, dann muss es angesichts der dargelegten Fakten noch andere Hintergründe geben. Alles auf eine  SPD Fraktion zu schieben, welche über keine  Mehrheit im Stadtparlament verfügt, ist zu einfach.  Den Bürgermeister die Schuld zu geben ist ebenfalls nicht in Ordnung. Der Bürgermeister  hat  sich an Fakten zu orientieren und die sprechen  derzeit gegen das Projekt.. 

SPD Fraktion Kreisstadt Heppenheim