Ein verlorenes Jahr mit Chance zum Neuanfang

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Parteien: Heppenheimer SPD lädt zum Neujahrsempfang – Der Blick zurück auf 2009 schmerzt – Die Basis soll die Initiative ergreifen

Die SPD blickt nicht nur auf eine lange Parteigeschichte, sondern auch auf eine altbewährte Tradition zurück. Der alljährliche Neujahrsempfang, zu dem die Heppenheimer SPD am Samstagmittag ins Café Fachwerkstuben am Graben geladen hatte, bot den Mitgliedern wieder die Möglichkeit, auf das vergangene Jahr zurückzublicken und gleichzeitig auch einen Ausblick in die Zukunft zu werfen.Der wichtigste Programmpunkt des Neujahrsempfangs der Heppenheimer Genossen war jedoch die Ehrung langjähriger Mitglieder des Ortsbezirks Heppenheim-Mitte. Ortsbezirksvorsitzender Ralf Schmidt konnte denn auch am Samstag gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Christine Lambrecht und seiner Stellvertreterin Sonja Guttmann Urkunden, Präsente und Ehrennadeln für 50, 40, 25 sowie zehn Jahre Mitgliedschaft in der SPD überreichen.Wilhelm Kornmann gehört der Partei bereits seit einem halben Jahrhundert an, Paul Hunschock, Walter Käbberich sowie Erna Nack traten 1969 in die SPD ein. Seit 25 Jahren halten indes Volker Ahlers, Gisela Geiger, Bernd Harnisch sowie Friedhelm und Ulrike Höcker den Sozialdemokraten die Treue. Zudem erhielt Anette Manfroi eine Urkunde für ihre zehnjährige Mitgliedschaft. Zu Beginn der Veranstaltung, die von den beiden Gitarristen Max Schneider und Dominik Pras von der Musikschule Heppenheim musikalisch umrahmt wurde, begrüßte Ortsbezirksvorsitzender Ralf Schmidt die Mitglieder. Schmidt nutzte die Gelegenheit, um seine Mitstreiter an die Wahlniederlagen des vergangenen Jahres zu erinnern. ,,Für unsere Partei war 2009 ein verlorenes Jahr“, sagte Schmidt. Gleichzeitig biete die derzeit missliche Lage jedoch auch die Möglichkeit, einen Neuanfang zu starten.Vor allem gelte es, die Gruppe der Nichtwähler, die derzeit bereits stattliche 35 Prozent der Wahlberechtigten ausmache, in Zukunft wieder besser anzusprechen und von den Interessen der Sozialdemokraten zu überzeugen, so Schmidt. Insbesondere der Heppenheimer Ortsbezirk möchte diesbezüglich mit gutem Beispiel vorangehen und im Hinblick auf die Kommunalwahlen 2011 ein neues Bild der Partei vermitteln. ,,Wir wollen zukünftig mit unseren Anliegen mehr in die Öffentlichkeit gehen. Es bringt nichts, wenn wir intern etwas entscheiden, die Außenwelt davon aber kaum etwas mitbekommt“, erklärte Schmidt. Bereits am 10. März veranstaltet der Ortsbezirk Heppenheim-Mitte deshalb einen ersten öffentlichen politischen Stammtisch. Ferner soll Im Sommer nach den Plänen des Vorstandes ein Fest der Nationen in der Heppenheimer Weststadt folgen, um das friedliche Miteinander der verschiedenen Nationen und Kulturen in der Kreisstadt zu präsentieren und weiter zu fördern. ,,Das katastrophale Jahr 2009 hinter sich lassen und mit neuem Mut die zukünftigen Aufgaben angehen“, lautete wenig später das Motto der kurzen Ansprache der Bergsträßer Bundestagsabgeordneten Christine Lambrecht. Lambrecht versuchte erst gar nicht, die Wahlpleiten des Vorjahres – angefangen bei der hessischen Landtagswahl über die Bergsträßer Landratswahlen bis hin zu den Bundestagswahlen, bei denen die SPD eine historische Niederlage erlitt – schön zu reden. Die Mandatsträgerin erinnerte vielmehr daran, aus diesen schmerzlichen Ergebnissen die richtigen Lehren zu ziehen. ,,Wir müssen uns wieder enger mit den Ängsten und Sorgen der Bürger auseinandersetzen. Wir wollen in den Unterbezirken Arbeitsgruppen bilden, die Vorschläge zur Verbesserung der derzeitigen politischen Lage erarbeiten sollen. Die Basis selbst soll dabei die Initiative ergreifen. Sie als Mitglieder haben den Vorteil, dass sie die Bedürfnisse der Bürger oftmals besser kennen und beurteilen können, als die Parteispitze in Berlin“, sagte Lambrecht. Der Blick auf den politischen Gegner und somit auf die Regierungsbank durfte bei Lambrechts kurzer Ansprache natürlich auch nicht fehlen. ,,Dreierbeziehungen sind eben immer problematisch“, scherzte die Bundestagsabgeordnete über die aktuellen Probleme zwischen den Berliner Regierungsparteien CDU, CSU und FDP. Der vermeintliche Fehlstart der neuen Koalition sowie der Streit über die vor allem von der FDP geforderte Steuerreform waren ebenfalls Bestandteil von Lambrechts Ausführungen. Wie Ralf Schmidt forderte auch Lambrecht die Genossen auf, gerade in schwierigen Zeiten zusammen zu stehen und einen gemeinsamen Neuanfang zu starten: ,,Ich bin mir sicher, dass wir dann in Zukunft wieder positivere Geschichten schreiben können.“ Im Hinblick auf die anstehenden Kommunalwahlen erklärte sich Lambrecht bereit, voranzugehen und zu kämpfen. Gleichzeitig forderte sie die Genossen auf, sich ihr anzuschließen und die Kandidaten der SPD mit aller Kraft zu unterstützen.

Aus dem Starkenburger Echo vom 11.01.2010

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