persönlich Meinung/Stellungnahme des ehemaligen Magistratsmitglied Hans-Joachim Krüger.
Ab 2001 war ich als ehrenamtlicher Stadtrat im Magistrat der Stadt Heppenheim.
Schon damals befassten wir uns mit dem Ankauf der Metzendorf Immobilie.
Es fanden umfangreiche Besichtigungen statt. Die Frage war, wie könnte die Stadt das Gebäude nutzen. U.a. wurde an eine Seniorenbegegnungsstätte gedacht.
Jedenfalls hatte Bürgermeister Obermayr die gesamte Unterstützung der Stadträte zum Ankauf der Immobilie. Folglich war es wie ein Hammerschlag als Herr Obermayr von der Eigentümerin informiert wurde, das die Weis – Brüder in letzter Minute ein höheres Kaufangebot unterbreitet hatten. Ohne noch einmal mit dem Bürgermeister zu sprechen, wurde das Möbelhaus an die Gebrüder Weis verkauft. Wir waren mehr als verärgert. Was dann über 10 Jahre folgte ist allen bekannt. Das Gebäude wurde zum Spekulationsobjekt. Hauptsächlich gegenüber der Stadt.
Schon vor 4 – 5 Jahren hätte Bürgermeister Gerhard Herbert einen Ankauf durchführen können.
Aber dazu reichten nicht die Finanzen der Stadt und außerdem lagen Forderungen außerhalb jeder Vorstellungsgrenze. Es war damals richtig die Finger davon zu lassen.
Jetzt wird geglaubt Heppenheim dadurch voran zu bringen, wenn diese Immobilie zu einem ungeprüften Wert, der völlig überzogen ist,anzukaufen.
Das mit Rahmenbedingungen die absolut skandalös sind.
Wir schweben doch zur Zeit unter dem finanziellen Rettungsschirm des Landes. Viel wichtigere Dinge, zu geringeren Kosten können deshalb nicht durchgeführt werden. Was gilt denn hier noch das Wort von Bürgermeister Burelbach, das im Zusammenhang mit dem Unterschlupf unter dem Rettungsschirm geäußert wurde?
Offenbar nichts, – was kümmert mich mein Geschwätz von gestern.
Das ist ein Geschäftsgebaren das einer Gemeindeverwaltung nicht zusteht. Eine Sache zu kaufen und zu finanzieren, indem eine andere, oder mehrere Sachen, verkauft werden. Das kann zwar getan werden, steht aber einem Bürgermeister nicht zu.
Jetzt jubelt die Wirtschaftvereinigung von Heppenheim. Dabei hätte diese längst das Problem lösen können. Wenn das ungepflegte Gebäude zu ein Hindernis für die Geschäftsentwicklung ist, warum handelt man dann nicht selbst?
Die HWV hätte einen Fond bilden können. Jedes Mitglied hätte sich nach seinen finanziellen Möglichkeiten beteiligt. Unter Führung der Sparkasse könnte dann das Gebäude gekauft werden.
Zusammen legt man dann Ziele mit dieser Immobilie fest, die allen Geschäftsleuten einen Vorteil verschafft hätten. Die Grundstücksverwaltung für diese Gebäude und Tiefgarage hätte in die sonstige Geschäftsführung der Wirtschaftsvereinigung einfließen können.
Aber soweit ging der Ideenpool der W-Vereinigung offenbar nicht.
Also bleibt jetzt der Jubel für die Stadt übrig.
Gott sei Dank. Wir brauchen uns darum nicht zu kümmern. Die Stadt macht es.
Das ist ein Armutszeugnis.
Der Bürger zahlt ja. Da Geld nicht vorhanden ist, kommen auch noch die Zinsen für die Kapitalaufnahme hinzu.
Dem Bürgermeister jetzt allein die Schuld für solche Vorgehensweise zu geben, wäre falsch. Jeder der schon einmal Ideen entwickelt hat, kämpft auch für diese Ideen.
Nur es gibt den Magistrat. Das dieser mehrheitlich, garantiert nicht einstimmig, dieses Projekt abgenickt hat ist nicht groß verwunderlich.
Vielen fehlt die eigene Denke, vor allem der Mut sich gegen die Idee des Bürgermeisters zu stellen. Das es hier eine Mehrheit dafür gibt sich erpressen zu lassen ist mehr als traurig.
Der Magistrat begibt sich auf den Boden einer grausamen Geschäftswelt mit knallharten Bandagen.
Das steht den gewählten Gremien so nicht zu.
Doch es steht jeder gewählten Person selbst zu, sein Persönlichkeitsbild zu formen.
Dabei sollte die Achtung gegenüber sich selbst und gegenüber den Bürgern gewahrt werden.
Lehnt diese Vorgehensweise des Bürgermeisters und einiger Magistratsmitglieder ab.
Hans-Joachim Krüger