Grüngürtel als Erholungsort: Heppenheimer SPD erläutert Pläne

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In den siebziger Jahren hat die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, dass ein Grünzug Wohnflächen und Gewerbegebiet voneinander trennen soll. Diesen Grünzug gibt es noch immer, auch wenn er an manchen Stellen ganz schön schmal geworden ist. Aber längst hat er die Funktion verloren, Wohnen und Arbeiten voneinander zu trennen, weil die Bevölkerungsentwicklung der Stadt die damaligen Prognosen weit übertroffen hat.

Dennoch bleiben die unversiegelten Flächen im Nordwesten der Stadt links und rechts des Hambachs und im Tongrubengebiet, wie auch der gesamte Grünzug, von unschätzbarer Bedeutung für die Gesundheit aller, finden nicht nur die Vertreter der Heppenheimer SPD, die am Montagabend bei ihrer Sommertour zu einer Begehung eingeladen hatten.


MOTORFAHRZEUGE BLEIBEN DRAUSSEN

Nun sieht man sie überall in der Stadt: Nach und nach wurden in den vergangenen Wochen Behälter mit Hundekotbeuteln samt dazugehörigen Mülleimern installiert, die von den Gassigängern gut angenommen würden, hieß es.

Am Ende des Regenrückhaltebeckens könnte in naher Zukunft weiterer sozialer Wohnungsbau verwirklicht werden, war bei der Begehung ebenfalls zu erfahren.

Die Wege, die künftig im Grünzug durch Heppenheim führen sollen, werden nicht geteert oder gepflastert, sollen aber für Radler, Fußgänger, Kinderwagen, Rollstühle und Rollatoren begeh- und befahrbar sein.

Für die Beleuchtung wären eventuell Solarlaternen eine Alternative – doch noch seien diese von „labiler Haltbarkeit“, so Jean Bernd Neumann. (rid/ü)


Seit einem Jahr gibt es einen Planungsauftrag

Zusammen mit dem Bruchseeviereck soll der Grüngürtel nach dem jüngsten Wahlprogramm der SPD Heppenheim schrittweise zu einem Ort der Erholung und Freizeitnutzung umgestaltet werden, zum Beispiel mit Geh- und Radwegen, Freiräumen für Kinder und Jugendliche und auch Einrichtungen wie Grillplätzen. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Jean-Bernd Neumann sowie Sonja Eck, Mitglied im Bau- Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss, erläuterten Schritt für Schritt die Wegeführung des Grünzuges. Mancher Teilnehmer bekam dabei ganz neue Einblicke.

Vom Jochimsee bis zum Bruchsee könnten die Heppenheimer quer durchs Grüne laufen oder radeln, würden die Umgestaltungspläne in die Tat umgesetzt werden. Seit einem Jahr gibt es – wieder einmal – einen konkreten Planungsauftrag. Dort, wo der Grüngürtel festgeschrieben wurde, ist auch künftig keine Bebauung möglich. Hier und da, etwa an der Mozartstraße, ist links und rechts des Weges teilweise jedoch nur noch wenig Grün vorhanden. Ein Kompromiss, den man eingehen musste, um Wohnraum zu schaffen, so Neumann.

Los ging die Begehung am Gelände des Reit- und Fahrvereins in Richtung Tennisplatz. Der Grünzug verläuft bei weitem nicht überall dort, wo bereits Wege vorhanden sind. Sonst wäre die Planung auch nicht so aufwendig und die Umsetzung vielleicht schon längst erfolgt.

Andrea Pfeilsticker, Vorsitzende des Reit- und Fahrvereins, befürwortet den Verbindungsweg quer durch die Stadt, auch, wenn er über das Reitgelände führen würde. Es sei eine positive Sache, die Sportstätten – in diesem Fall Reitgelände und Tennisplätze – miteinander zu verbinden. Sicher müssten besonders die Radler Regeln einhalten, nicht laut klingelnd über das Gelände rasen. Aber dahingehend hat sie keine Bedenken. „Man muss klare Regeln vorgeben“, unterstrich Gerhard Herbert, ehemaliger Bürgermeister der Stadt.

Da sich die Gruppe nicht durch das dichte Gebüsch zum Tennisplatz schlagen wollte, ging es über die „Lahrbach“ weiter. Diese Schneisen, wo heute noch undurchdringliches Gebüsch ist, gilt es im Zuge der Umgestaltung zu schlagen. Freilich so schmal wie möglich, es sollen nur Rad- und Spazierwege entstehen und keine Straßen. Vom – angenommenen – Weg über die Tennisanlage ginge es in Gedanken weiter über eine noch zu bauende Brücke über den Bach, dann tatsächlich vorbei am Bolzplatz und am kleinen Spielplatz bis zur Mozartstraße.

Biotop im Regenrückhaltebecken

An dieser Stelle ist der Grünzug nahe der Willy-Brandt-Straße ein Stück unterbrochen, geht erst weiter im großen Regenrückhaltebecken, das sich mittlerweile zum grünen Paradies entwickelt hat.

Vor zwei Jahren wurde der dortige Spielplatz neu gestaltet – die Seilbahn probierten Gerhard Herbert, Egon Eisermann, Michael Eck und erste Stadträtin Christine Bender gleich mal aus. Entstanden ist das Regenrückhaltebecken Anfang der 90er Jahre. Mittlerweile sind Teile davon ein Biotop, eine Oase zur Erholung in der Stadt für Mensch und Tier. Über den Bach ging es weiter entlang des Grünzuges, der neben der Konrad-Adenauer-Straße weiterführt. Am Bruchsee endete schließlich der informative Spaziergang. Gemeinsam wurde eingekehrt, zahlreiche Fragen wurden gestellt und beantwortet.

Aus dem Starkenburger Echo vom 23.08.2017