Hartnäckig, wenn es um soziale Gerechtigkeit geht

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Katrin Hechler: Oppositionsführerin möchte an die Spitze der Bergsträßer Kreisverwaltung

ZWINGENBERG. Am 7. Juni 2008 wurde sie in Heppenheim mit großer Mehrheit von den Delegierten des SPD-Unterbezirks Bergstraße nominiert, auf den Tag genau ein Jahr später möchte sie von den Bürgern des Kreises zur ersten Landrätin in Hessen gewählt werden.

Monatelang wurden ihre Themen von der hessischen Landespolitik überlagert. Seit dem 18. Januar, als der Landtag neu gewählt wurde, konzentriert sich die Partei darauf, ihr zum Erfolg zu verhelfen. Katrin Hechler ist seit 2006 Vorsitzende der Kreistagsfraktion. Sie stelle ihre Politik glaubwürdig dar, nicht sich selbst. Mit diesen Worten wurde sie von der Parteivorsitzenden und Bundestagsabgeordneten Christine Lambrecht gelobt. Besonders sympathisch war das Bekenntnis des früheren SPD-Landrats Norbert Hofmann (1997 bis 2003) formuliert, das er gestern in Heppenheim ablegte: „Katrin kann Landrätin“, sagte er.

Katrin Hechler ist seit elf Jahren verheiratet und wohnt in Zwingenberg. Mit ihrem Mann Ferenc Hechler hat sie zwei Kinder, die sieben und fünf Jahre alt sind. Die Protestantin bezeichnet sich selbst als Familienmensch: Die Eltern leben in Alsbach-Hähnlein, Schwiegermutter und Schwester in Bensheim.

Nach dem Abitur am Goethe-Gymnasium in Bensheim – dort war sie Schulsprecherin – studierte sie Volkswirtschaft in Frankfurt. Danach war sie Geschäftsführerin der SPD-Kreistagsfraktion und Mitarbeiterin im Wahlkreisbüro des Landtagsabgeordneten Norbert Schmitt. Mehrere Jahre lang war sie in der Verwaltung des Roten Kreuzes angestellt. Sie war aktiv bei den Naturfreunden und in der Bürgerinitiative Trinkwasserschutz. Sie ist Vorsitzende der Elterninitiative Pro Kind und gehört der Zwingenberger Stadtverordnetenversammlung an.

Der Unfall im Atomkraftwerk Tschernobyl war 1986 ein Auslöser, der ihren Widerstand gegen das Kernkraftwerk Biblis begründete. In Weißrussland hat sie sich später selbst ein Bild von den Auswirkungen der Reaktorkatastrophe gemacht.

Erfahrung hat Katrin Hechler als Landesschulsprecherin, bei den Jungsozialisten und in Parteiämtern gesammelt. Dort lernte sie Thorsten Schäfer-Gümbel kennen, den heutigen Oppositionsführer im Landtag. Seit 1997 gehört sie dem Bergsträßer Kreistag an. Soziale Gerechtigkeit und ökologisches Handeln sind ihre Ziele.

Politisch aktiv wurde Katrin Hechler, weil sie sich über die damalige Schulpolitik ärgerte. Schule darf nach ihrer Ansicht nicht durch Auslese und Druck geprägt sein, sondern muss Spaß machen.

Wie ernst sie ihre Aufgaben als Oppositionsführerin im Kreistag nimmt, machte sie deutlich, als 2006 der Skandal um den Bergsträßer Eigenbetrieb Neue Wege aufgedeckt wurde. Als Fraktionsvorsitzende und Mitglied der Betriebskommission hatte sie mit dafür gesorgt, dass die Öffentlichkeit darüber informiert wurde, wie Aufträge ohne Ausschreibungsverfahren vergeben wurde. Und sie kritisierte, wie Menschen auf der Grundlage der Hartz-IV-Gesetze schikaniert wurden. Dass sich die Zustände im Eigenbetrieb mittlerweile deutlich verbessert haben, das führen die Sozialdemokraten auf den Einsatz ihrer Fraktionsvorsitzenden zurück.

Die politischen Gegner werfen der SPD-Kandidatin vor, als Chefin einer Kreisverwaltung mit mehreren hundert Mitarbeitern nicht qualifiziert zu sein. Außerdem fehle ihr der Rückhalt im Vorstand des SPD-Unterbezirks. Sie gilt zwar als enge Weggefährtin von Norbert Schmitt, im Verhältnis zu Christine Lambrecht waren allerdings auch Spannungen erkennbar. Zur Person Katrin Hechler (SPD)

Geboren: 1969 in Bensheim

Beruf: Volkswirtin

Familie: Verheiratet, zwei Kinder

Aus dem Starkenburger Echo vom 29.05.09

 

weitere Infos zu Katrin? www.katrin-hechler.de