Heppenheimer mit Berliner Schnauze

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Geburtstag: SPD-Fraktionschef Achim Krüger wird heute 70 – Begeisterter Fasnachter

HEPPENHEIM. 1936 wurde er in Berlin geboren, von 1969 an waren Bielefeld, Hannover, Bremen und Frankfurt seine Wohnorte. 1976 kam er aus beruflichen Gründen nach Heppenheim. Heute wird Hans-Joachim Krüger, der Vorsitzende der SPD-Fraktion in der Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung, 70 Jahre alt. Reiseleiter, Sozialdemokrat, Initiator der Seniorentage, Fasnachter bei Bottschlorum: die Liste ist lang und könnte fortgeführt werden. Für seine Verdienste wurde er 2004 mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet.

Dass Krüger von der Kindheit und Jugend in Berlin geprägt wurde und mit der Stadt immer noch eng verbunden ist, verrät die „Berliner Schnauze“. Außerdem leben zwei seiner drei Kinder an der Spree. Krüger wurde in Berlin-Mitte geboren. Den Volksaufstand am 17. Juni 1953 erlebte er am Checkpoint Charly. Die Firma, in der er ausgebildet wurde, hatte ihren Sitz an der Ecke Kochstraße/Friedrichstraße. Als Kind sang er bei den Schöneberger Sängerknaben, als Jugendlicher im Chor der städtischen Oper, und im Hebbel-Theater – heute Theater des Westens – stand er unter anderem mit Götz George auf der Bühne. 1961, als die Mauer gebaut wurde, lebte Krüger im westlichen Bezirk Lichterfelde.

Er erinnert sich an die Bombennächte, die er als Kind durchmachen musste, und an den Einmarsch der Roten Armee. Die Kriegswirren führten dazu, dass er nur sechseinhalb Jahre Volksschule vorweisen konnte. Abendschulen führten ihn auf eine Art zweiten Bildungsweg, Ausbildungen zum Büromaschinenmechaniker und zum Maschinenbautechniker folgten. Im Unternehmen Pitney Bowes sattelte er dann um, wurde Niederlassungsleiter und später Vertriebschef. So führte ihn der Beruf über Umwege an die Bergstraße. In Heppenheim wohnte er zunächst im Stadtteil Erbach, bevor er mit seiner Lebensgefährtin Veronika Koob an die Mozartstraße zog. Die beiden sind seit 28 Jahren ein Paar.

In die SPD trat Krüger erst 1997 ein, obwohl er – wie er sagt – im Herzen immer ein Sozialdemokrat war, genau wie sein Vater und Großvater. Die Berliner Bürgermeister Luise Schröder, Ernst Reuter und Willy Brandt hat er bewundert. In Heppenheim übte er verschiedene Parteiämter aus, war stellvertretender Ortsvorsteher in Erbach und Mitglied des Magistrats, bevor er in diesem Frühjahr den Vorsitz der Fraktion übernahm.

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aus dem Starkenburger Echo vom 21.9.2006