Informatiker mit Liebe zum Detail

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Parteien: Arne Pfeilsticker ist neuer Vorsitzender des Heppenheimer SPD-Ortsvereins, Stadtrat Helmut Bechtel Stellvertreter

HEPPENHEIM. Arne Pfeilsticker ist neuer Vorsitzender der Heppenheimer SPD. Er übernimmt die Führung von Hans-Joachim Krüger, der sich nach einem knappen Jahr an der Spitze des Ortsvereins am Mittwochabend im „Balkangrill“ nicht wieder zur Wahl stellte. Für Pfeilsticker, der keine Gegenkandidaten hatte, stimmten 31 von 39 Mitgliedern, es gab eine Nein-Stimme und sieben Enthaltungen.

Zu Pfeilstickers Stellvertreter wurde Behindertenbeauftragter und Stadtrat Helmut Bechtel gewählt. Er setzte sich deutlich gegen Karin Lachmann und Volker Ahlers durch. Lachmann gehört dem Vorstand als Mitglied für besondere Aufgaben an, Ahlers wurde Beisitzer.

Pfeilsticker ist Informatiker und Software-Entwickler. Vor der Abstimmung hatte er sich den Genossen vorgestellt und erläutert, was ihn in seinem Leben politisch geprägt habe. Aufgewachsen ist er in einer Familie mit 13 Kindern. „Aber das war nicht das schlimmste“, scherzte er, „ich war auch noch das fünfte Kind zwischen neun Mädchen.“ So habe er früh gelernt, Aufgaben im Haushalt zu übernehmen.

Bei einer Gärtner-Lehre kam ihm die Erkenntnis, „dass man Blumen nicht zum blühen zwingen kann. Man muss vielmehr das Umfeld so beeinflussen, dass sie wachsen können“. Dies übertrage er auch in die Politik.

Sein Abitur hat er auf dem zweiten Bildungsweg gemacht und dabei gelernt, „dass Mathematik das coolste ist, was es gibt“. Man lerne in dieser Naturwissenschaft, Strukturen klar zu erkennen. Als Mathematiker und Informatiker sei es ihm wichtig, in der politischen Arbeit bis in die Details vorzudringen.

Vorher hatte Hans-Joachim Krüger eine Bilanz seiner einjährigen Vorstandsarbeit gezogen. Die Zeit zwischen den beiden letzten Landtagswahlen und dem Ringen um eine Landtagsmehrheit für die damalige Landesvorsitzende Andrea Ypsilanti sei „keine leichte Zeit“ gewesen. Krüger: „Wir haben uns oft gefetzt, aber auch wieder zusammengerauft.“ Dieses Ringen um den richtigen politischen Wege sei es, was die SPD ausmache.

In dieser Zeit habe es elf Parteiaustritte im Unterbezirk Bergstraße gegeben, denen aber 14 Eintritte gegenüber stünden – davon zwei in Heppenheim.

Zur Arbeit vor Ort merkte er an, dass mit der Wahl eines Seniorenbeirates eine alte Forderung der SPD erfüllt worden sei, auch wenn es der Partei nicht gelungen sei, mit einer eigenen Liste anzutreten. Auch dass ein Stadtbus in der Diskussion ist (das ECHO hatte berichtet), freue ihn, auch wenn bei der angedachten Linienführung Teile der Weststadt (Gießener Straße, Kreiskrankenhaus) nicht berücksichtigt sind. Das ging deshalb nicht, weil auf dieser Strecke die Linie 669 zwischen Jugenheim und Heppenheim verkehrt und eine Buslinie nicht an zwei Anbieter vergeben werden darf.

Krüger äußerte sich auch zur viel diskutierten Ansiedelung eines „Kaufland“ an der Tiergartenstraße, worin manche eine Schwächung der Innenstadt sehen. Krüger sieht das anders: „Es geht uns nichts an, wenn sich Aldi und Kaufland dort einen Konkurrenzkampf liefern. Das ist sogar gut für die Verbraucher.“ Produzierendes Gewerbe, so Krüger, werde dort ohnehin nicht angesiedelt.

Für die Fußgängerzone viel schädlicher sei der Zustand des Parkhofes und des ehemaligen Möbelhauses Metzendorf, das seit sieben Jahren leer steht und dabei kein schönes Bild abgibt.

Aus dem Starkenburger Echo vom 29.05.09