Internet-Kataster soll den Markt beleben

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Ein Internet-Portal soll einen Überblick über alle in der Heppenheimer Gemarkung vorhandenen baureifen Grundstücke ermöglichen. Dies war eine der Anregungen, die sich SPD-Kommunalpolitiker bei einem Treffen mit Vertretern von Wirtschaft und Gewerbe in der Reihe „SPD Heppenheim im Dialog“ notierten. Zu der Gruppe gehörten laut Pressebericht der SPD auch Bürgermeister Gerhard Herbert (SPD) und die Vorsitzende der SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung Gabriele Kurz-Ensinger.

Eine solche „katastermäßige Erfassung“, eventuell verknüpft mit „Google-Earth“, könnte im Sinne von „aktivem Flächenmanagement“ Firmen und Privatleute über das bisher lückenhaft bekannte Angebot hinaus über mögliche Standorte informieren, so die SPD.
Auch leerstehende Immobilien, vor allem auch in der Altstadt, könnten in einem solchen Informationssystem erfasst werden. Um nicht als Konkurrenz zu Immobilienmaklern aufzutreten, sollten außer der Beschreibung der Objekte und dem baurechtlichen Status nur die betrauten Makler genannt werden.
Die Anwesenden seien sich aber im klaren gewesen, dass mit verbesserter Markttransparenz nicht alle Probleme gelöst seien. So wurde berichtet, dass beispielsweise kleinere Gewerbebetriebe durchaus Interesse an unbebauten Flächen hätten, aber sie häufig wegen der in der Kreisstadt inzwischen auch für Gewerbeflächen gestiegenen Quadratmeterpreise – „Sie nähern sich immer mehr den Preisen für Wohngrundstücke“ – die Ansiedlung an weniger zentralen Standorten vorzögen.
ESM-Gründer Franz Mitsch, der demnächst im Neubau an der Tiergartenstraße Komponenten für Windkraftrotoren herstellen wird, bemängelte erneut die Beschlusslage der Regionalversammlung Südhessen, die nach wie vor den Bau von Windkraftanlagen blockiere. „Weil hier keine Windräder erlaubt sind, könnten vier Weltfirmen mit denen ich zusammenarbeite, schon geplante Investitionen statt in Heppenheim an linksrheinischen Standorten tätigen oder vielleicht sogar in China“, gab er zu bedenken.

Um den Kauf leerstehender Altstadthäuser für Familien mit Kindern attraktiver zu machen, wurde angeregt, Anreize zu schaffen, dass Eigentümer künftig – etwa in gemeinsamer Gestaltung von Hinterhöfen – das gefahrlose Spielen kleiner Kinder erleichtern. Ein weiterer Vorschlag sei ebenfalls positiv aufgenommen worden: Man solle Eigenheimbesitzern, die wegen ihres Alters mit mehrstöckigen Gebäuden mit großen Gartengrundstücken nicht mehr gut zurecht kämen, helfen die Bedenken zu überwinden, in eine attraktive Etagenwohnung umzuziehen – mit Aufzug und einem Hausmeisterservice.

Aus dem Starkenburger Echo vom 17.02.2010