Jetzt ist der Magistrat am Zug

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Eichendorff-Schule – Vertrag mit dem Kreis für neue Halle vor der Unterzeichnung

Der Vertrag über den Neubau einer Mehrzweckhalle im Stadtteil Kirschhausen zusammen mit dem Kreis wird voraussichtlich am kommenden Montag unterschrieben. Heppenheims SPD befürchtet, dass das Mitspracherecht des Stadtparlaments ignoriert wird und der Magistrat vom Kreis „über den Tisch gezogen“ wird.

SPD-Fraktionsvorsitzende Gabriele Kurz-Ensinger sieht angesichts der Summe von 1,6 Millionen Euro, die als städtischer Anteil in den 2,4-Millionen-Bau fließen soll, die Notwendigkeit, dass Heppenheims Mandatsträger ein Auge auf die Vertragsinhalte werfen. Insbesondere die Nutzungsmöglichkeiten durch Vereine müssten aus Sicht der SPD klar geregelt werden – sie hat deshalb schon vor längerem einen Antrag im Stadtparlament eingebracht, wonach vor Vertragsabschluss ein Belegungsplan vorgelegt werden sollte. Denn letztendlich ist es eine (marode und schimmelbefallene) Schulturnhalle, für die in Kirschhausen zuvorderst Ersatz geschaffen werden soll – und deshalb gibt es in der SPD die Befürchtung, dass Vereine nur dann zum Zug kommen, wenn sämtliche schulischen Termine abgehandelt sind.

Wissen möchte die SPD im übrigen auch, wer die laufenden Kosten für die neue Halle übernehmen wird. Hierzu sei bislang nichts zu hören gewesen – was die SPD „mangelnde Transparenz“ in dem Verfahren beklagen lässt. Auch hier fürchtet die SPD, dass der Kreis die Stadt übervorteilen könnte, und auch hier bestehen die Genossen auf der Mitsprache des Parlaments beim Vertragsabschluss mit dem Kreis.

Ersatz in Sicht: Die zum Teil marode Turnhalle der Eichendorff-Schule in
Kirschhausen soll durch eine 2,6 Millionen Euro teure, zusammen mit dem
Kreis finanzierte Mehrzweckhalle ersetzt werden. Foto: Lutz Igiel

Über einen Ersatz für die Halle war lange diskutiert worden – im Gespräch war eine Sanierung des Gebäudes, aber auch eine neue, reine Schulsporthalle. Beides hätte allein vom Kreis gestemmt werden müssen, dafür aber wären Kirschhausens Vereine ohne Trainingsort gewesen. Heppenheims Stadtverordnete fällten deshalb im Dezember mit den Stimmen der CDU/FDP/FWHPINI-Koalition den Beschluss für eine Mehrzweckhalle. Acht Abgeordnete hatten dagegen gestimmt, neun enthielten sich der Stimme.

Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) machte nun jedoch deutlich, dass das Parlament nicht noch einmal eingeschaltet wird und der Magistrat das weitere Handeln bestimmt. Der Vertrag mit dem Kreis war gestern Nachmittag Thema der Stadträte, und die sprachen sich für eine Unterzeichnung aus. Burelbach äußerte sich zufrieden, dass nach eineinhalb Jahren Diskussion Bewegung ins Projekt kommt. Der Vertrag wird voraussichtlich am Montag offiziell unterzeichnet.

Aus dem Starkenburger Echo vom 03.05.2012