Skater auf Polizei-Parkplatz

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Am 14.09.2002 berichtete das Starkenburger Echo auf Seite 11 zu diesem Tagesordnungspunkt aus der Stadtverordnetenversammlung vom 
12.09.2002.

HEPPENHEIM. Bürgermeister Ulrich Obermayr ist nicht zu beneiden. Da hält er am Donnerstag morgen die Baugenehmigung für den Wiederaufbau der Skateranlage auf der Freifläche des Jugendtreffs "Oase" in den Händen und hofft, das seit Monaten diskutierte Problem endlich vom Hals zuhaben. Bekommt aber am gleichen Abend einen Antrag der SPD-Fraktion vorgesetzt, in dem der Magistrat aufgefordert wird, statt dessen den östlich der "0ase" benachbarten Parkplatz der Polizei für die Skateranlage zu nutzen. Schließlich, so die SPD, habe die Fläche früher zum Jugendtreff gehört und sei "ohne die Zustimmung des Stadtparlaments" freiwillig und unentgeltlich abgegeben worden. "Die Polizei hingegen", so die SPD in ihrem Antrag, "hat durchaus die räumliche Möglichkeit, hinter ihren Gebäuden zur Bahn hin Parkflächen auszuweisen, denn dort liegen Flächen brach".
Mit großer Begeisterung, wurde im Stadtparlament deutlich, verabschiedet der Bürgermeister sich nicht vom Magistratsbeschluss, die Skateranlage auf der Oasen-Freifläche zu installieren. "Der Spatz in der Hand ist mir lieber als der Parkplatz der Polizei" hat er formuliert und an die Schwierigkeiten bei der Suche nach einem neuen Standort erinnert. Am TÜV-Gelände und auf dem heutigen Aldi-Areal an der Weiherhausstraße stand die Anlage, im Bereich Bertolt-Brecht-Weg und Siegfried-Brunnen konnte sie laut Lärmgutachten nicht aufgebaut werden, und ein möglicher Standort zwischen Stadion und Schwimmbad ist umstritten. Mit der Polizei, die einen Vertrag mit der Stadtbezüglich des Parkplatzes abgeschlossen hat, will er gleichwohl reden. Man darf gespannt sein, wie die Geschichte ausgeht.
Im Stadtparlament wurde deutlich, dass die Bebauung der Oasen-Freifläche – wie schon vor zwei Jahren – abgelehnt und der Antrag der SPDStadtverordnetenvorsteher Philipp-Otto Vock forderte, ungewöhnlich genug an dieser Stelle (könnte man auch als geistigen Diebstahl bezeichnen), aber unter dem lebhaften Beifall betroffener Jugendlicher im Kurfürstensaal, den Magistrat auf, die Interessen der jungen Heppenheimer zu wahren und die Forderung der SPD umzusetzen. Und Edgar Reiners (SPD) sprach von einer Chance, so die Bedeutung des Treffs für Heppenheims Jugend zu erhöhen.
Unterstützung kam auch von den Grünen: Rosemarie Sutholt drückte die Hoffnung aus, dass der SPD-Antrag jetzt zügig umgesetzt werde. Gleichzeitig kritisierte die Stadtverordnete einen "bislang einmaligen Vorfall": Gemeint war der normalerweise unproblematische Wunsch der Grünen, den die Skateranlage betreffenden Tagesordnungspunkt vorzuziehen, um die jugendliche Zuhörerschaft eher aus dem Kurfürstensaal entlassen zu können. Ein entsprechender Antrag der Grünen wurde von CDU und FDP jedoch abgeblockt: Hier sah man "keine Dringlichkeit". Für Sutholt "schlechter Stil, mangelnde Kollegialität", "schlechter Umgang mit Jungwählern" und ein weiterer Grund für "Politikverdrossenheit".
Unabhängig von ihrem Vorgehen bei der Aufstellung der Tagesordnung unterstützte die CDU den SPD-Antrag. Mechthild Ludwig ließ wissen, dass man die Nutzung des Parkplatzes ebenfalls für sinnvoll halte, dass man aber auch den Wunsch habe, die Angelegenheit jetzt schnell über die Bühnejr unterstützt wird. zu bringen.