Kein gutes Jahr für Hambach – Neujahrsempfang der Hambacher SPD

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SPD – Ortsvorsteherin Renate Netzer erinnert an zwei Todesfälle – Andreas Höppener-Fidus und Joachim Ballweg geehrt

Der Neujahrsempfang des SPD-Ortsbezirks Hambach in der Odenwaldschule lockte nicht nur Sozialdemokraten aus dem Ortsteil. Prominentester Gast war der Landtagsabgeordnete Norbert Schmitt. Er übernahm die Ehrung von Andreas Höppener-Fidus für 50 Jahre und von Joachim Ballweg für 15 Jahre Parteizugehörigkeit.

 Es sei kein gutes Jahr für die SPD in Hambach, sagte Ortsvorsteherin Renate Netzer. In einer emotionalen Ansprache ließ Netzer das Jahr 2013 Revue passieren und schwor die Sozialdemokraten auf Zusammenhalt ein, gerade das bevorstehende 850-jährige Jubiläum Hambachs im Jahr 2015 betreffend. Sie beklagte den Verlust von Maria Müller-Holtz, die viele Jahre für die SPD im Magistrat saß und Vorsitzende des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Hambach war. „Sie war sehr wichtig für uns, weil sie die Belange der Hambacher nach Heppenheim getragen habe“, betonte Netzer.

In ihr habe sie nicht nur eine Mitstreiterin, sondern auch eine lieb gewordene Freundin verloren. Die Ortsvorsteherin beklagte außerdem den plötzlichen Tod von Joachim Lies, der den Vorsitz des DRK übernehmen sollte. Dort wollten zudem viele Ältere in die zweite Reihe treten. Eine riesige Hilfe habe sie in Evelin Herbert gefunden, die das Amt der Schatzmeisterin übernommen hat. Doch Netzer bat flehentlich um die Übernahme des DRK-Vorsitzes. „Ich kann das nicht mehr alles leisten“, betonte die Ober-Hambacherin.

Zwei Mitglieder hat der SPD-Ortsbezirk Hambach beim Neujahrsempfang in der Odenwaldschule geehrt. Das Foto zeigt (von links)den Ortsbezirksvorsitzenden Christopher Herbert, Joachim Ballweg (15 Jahre Mitgliedschaft), Andreas Höppener-Fidus (50 Jahre Mitgliedschaft), den Landtagsabgeordneten Norbert Schmitt, den früheren Bürgermeister Gerhard Herbert und Hambachs Ortsvorsteherin Renate Netzer.
Foto: Dagmar Jährling

Schimmel in Räumen der Schlossberghalle
Für das Jubiläumsjahr in Hambach wünschte sich Netzer, dass die Hangsicherung abgeschlossen, das Dorfgemeinschaftshaus und der Dorfplatz fertig sind. Sie bat die SPD-Mitglieder darum, sich für das „Riesenfest“ einzubringen. Netzer sagte, sie habe kürzlich eine weitere Hiobsbotschaft erhalten. In der Schlossberghalle sind zwei Räume wegen Schimmelbefalls nicht mehr nutzbar. Eine weitere Katastrophe sei die Schließung des Lokals „Zur Rose“ – dem „Rostische Messer“. „Uns wurde ein Herzstück genommen“, sagte Netzer. Gerade für die Älteren sei dies ein Riesenproblem. Durch den Wegfall der Räume auch für Treffen von Vorstandsitzungen herrsche „ein kleiner Notstand in Hambach“.
Gabriele Kurz-Ensinger, SPD-Fraktionsvorsitzende in der Stadtverordnetenversammlung, verband ihren Bericht mit Kritik an Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU). Burelbach beanspruche Dinge für sich, die sein Vorgänger Gerhard Herbert (SPD) vorbereitet habe, sagte Kurz-Ensinger. Man müsse abwarten und die Finger in die Wunde legen. Viel interessanter sei, was Burelbach nicht sage. Er habe zwar gesagt, dass mehr Unternehmen nach Heppenheim gekommen als weggezogen seien. Er habe aber nicht gesagt, wie viele Jobs verloren gingen und wie es mit der Gewerbesteuer aussehe, so Kurz-Ensinger.
Die SPD habe vorgeschlagen, dass die Stadt günstigen Wohnraum für schlechter gestellte Familien in der Nordstadt II zur Verfügung stelle, jetzt koste der Quadratmeter dort 300 Euro.
„Wenn es irgendwie geht, komme ich zum Neujahrsempfang in die Odenwaldschule“, betonte der Landtagsabgeordnete Norbert Schmitt. Die SPD habe immer zur OSO gestanden. Sie sei nicht nur für Hambach wichtig, sondern auch als moderne Reformschule für Deutschland. Schmitt ging auch auf die Landespolitik ein, in der die SPD wieder in der Opposition ist. Interessant sei die Landesplanung für Ganztagsschulen. Nach 14.30 Uhr sollten demnach die Kommunen die Finanzierung leisten. „Na dann mal viel Spaß für die Schutzschirmgemeinde Heppenheim“, betonte Schmitt.
Wie Schmitt hervorhob, ist es eigentlich nicht üblich, jemand für 15 Jahre Parteimitgliedschaft zu ehren. Im Fall von Joachim Ballweg sei dies aber berechtigt. Ballweg sei bereits mit 17 Jahren in die SPD eingetreten; habe sich bei den Jusos engagiert und schließlich im Ortsbezirk mitgewirkt. Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurde Andreas Höppener-Fidus geehrt. Der 77-jährige engagierte sich für die SPD auf Stadt- und Kreisebene. Er habe schon früh den ökologischen Gedanken in die SPD eingebracht, so Schmitt. Die nachfolgenden Generationen würden davon profitieren.
Höppener-Fidus war es eine besondere Freude, in der Aula der Schule geehrt zu werden, die er von 1947 bis 1955 besuchte. „Es war genau in dieser Aula, wo ich in der Theater-AG mitgewirkt habe“, erklärte der 77-Jährige. Höppener-Fidus machte an der OSO Abitur und wurde parallel zum Tischler ausgebildet.
Viel Applaus für ihren Auftritt bekamen Leonie Maurer (Gesang) und Luis Ganzales (Klavier), die ein Lied von James Blunt vortrugen.

Aus dem Starkenburger Echo vom 24.01.2014