Ende März sollen rund 50 Mitarbeiter der städtischen Fachbereiche Finanzen sowie Bauen und Umwelt in das erste und zweite Obergeschoss des früheren Kaufhaus Mainzer in der Heppenheimer Bachgass‘ einziehen.
Ende März sollen rund 50 Mitarbeiter der städtischen Fachbereiche Finanzen sowie Bauen und Umwelt in das erste und zweite Obergeschoss des früheren Kaufhaus Mainzer (Metzendorf-Immobilie) in der Bachgass‘ einziehen. Im April sollen die Bediensteten von Bürgerbüro und Tourist-Information folgen. So sieht es die Planung von Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) und seiner Stellvertreterin, Baudezernentin Christine Bender (SPD), vor.
„Dieser Plan ist sehr eng getaktet, wir sind aber zuversichtlich, dass wir ihn einhalten werden“, sagt die Stadträtin – wohlwissend, dass vor allem das von der Fußgängerzone gut einsehbare Erdgeschoss zwei Monate vor der geplanten Fertigstellung eher Gegenteiliges vermuten lässt. Werkzeuge und Baumaterial sind nicht zu übersehen, zahlreiche Handwerker sind hier täglich zugange. Kurz gesagt: Das künftige Herzstück der Immobilie ist derzeit noch eine Großbaustelle.
Doch das, so Bender, sei Teil des Plans: „Bei einer Baumaßnahme dieser Größe ist es üblich, dass man von oben nach unten vorgeht. Es sieht also schlimmer aus, als es in Wirklichkeit ist.“ Der Rathauschef ergänzt: „Wir sind mit dem Baufortschritt sehr zufrieden.“
LEERSTAND BEENDET
Nach dem Umzug der Bediensteten der Stadtverwaltung wird die Musikschule voraussichtlich Ende April ihre neuen Räume im dritten Obergeschoss sowie im Keller der Metzendorf-Immobilie beziehen.
Insgesamt stehen in dem Gebäude 2560 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung.
Die rund 4,8 Millionen Euro teure Sanierung wird zu großen Teilen aus Förderprogrammen des Landes Hessen bestritten.
Die Stadt hat die Immobilie sowie die benachbarte Tiefgarage im Jahr 2015 für insgesamt 3,2 Millionen Euro gekauft, nachdem das Gebäude seit 2001 leer gestanden hatte. (fran)
In der Tat sind die drei oberen Geschosse bereits weitgehend fertiggestellt: Die Böden sind verlegt, die Wände gestrichen, Steckdosen gesetzt, und die Heizung läuft auf Hochtouren. Einzig die Türen und einige Deckenleuchten fehlen noch. Besonders beeindruckend: Die Größe der Räume und der Wohlfühlcharakter, den eine Dachterrasse im zweiten Obergeschoss sowie ein großer Balkon ausstrahlen. „Von hier aus könnte ich künftig den Fastnachtsumzug schauen und dabei den Teilnehmern zuwinken“, scherzt Bender, die ihre Rolle als Schirmherrin der diesjährigen Straßenfastnacht wohl bereits zutiefst verinnerlicht hat.
Drei Informations-Fenster
Auch Burelbach würde wohl am liebsten selbst in die neuen Büroräume einziehen: „Das sind Riesenzimmer, die jedem Mitarbeiter hervorragende Arbeitsbedingungen bieten werden.“ Als „wahre Perlen“ bezeichnet er die Erkerzimmer im zweiten Stock, die darüber hinaus die ursprünglichen Ideen des Architekten Heinrich Metzendorf aus der Bauzeit in den Jahren 1906/07 wieder aufleben lassen. Burelbach: „Die kleinen Fenster sollten früher die Blicke in die kleinbürgerliche Altstadt richten, die großen Fenster waren dem Großbürgertum zugerichtet.“
Überhaupt könne man sich schon jetzt bildhaft vorstellen, wie das Haus früher ausgesehen habe, so der Bürgermeister – während er vom Balkon des ersten Stockwerks nach unten auf das Atrium im Erdgeschoss blickt.
Hier wurden Decken und Balkon freigelegt und originalgetreu rekonstruiert. Die Treppe, die vom Eingang in die oberen Geschosse führt, erinnert in Kombination mit dem Balkon und dem darin integrierten kleinen Brunnen zudem an die architektonischen Schätze der Vergangenheit. Fast schon klar, dass Burelbach und Bender darüber nachdenken, die Immobilie insgesamt, sowie diesen Teil im Speziellen auch für den einen oder anderen offiziellen Empfang zu nutzen.
Weiter aufgewertet wird dieser Bereich durch drei Informations-Fenster, die vom Verein Stolpersteine Heppenheim, dem Geschichtsverein und Martin Metzendorf, dem Sohn des früheren Heppenheimer Bürgermeisters, gestaltet werden und an die Historie des Hauses erinnern sollen.
Montage in vier Etappen
Ins rechte Licht gerückt wird die „imposante Eingangshalle“ (Bender) künftig durch eine ungefähr 60 Kilogramm schwere Pendelleuchte mit zwei Ringen, wobei der größere Ring über einen stattlichen Durchmesser von dreieinhalb Meter verfügt. Der Durchmesser des kleineren Rings beträgt zwei Meter.
Die Montage, so sieht es der Plan vor, soll in vier Etappen über ein eigenes Gerüst erfolgen. Christine Bender: „Vier Einzelteile müssen separat hochgehoben und montiert werden.“ Ein wahrer Kraftakt also.
Aus dem Starkenburger Echo vom 31.01.2019