Siegfriedstraße und Staiger Pfad

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„SPD Heppenheim im Dialog“ – Beherrschende Themen beim Gespräch mit Kernstadtbewohnern

Die jetzt durch den Mauereinsturz am Staiger Pfad und einen weiteren Erdrutsch ins allgemeine Bewusstsein gerückten Probleme, die  dort Anwohner seit langem mit Sorge erfüllen ohne dass vorbeugend etwas geschehen ist und Dauerbelastungen, denen Anrainer der Siegfriedstraße durch den schnellen Durchgangsverkehr ausgesetzt sind, waren beherrschende Themen bei „SPD Heppenheim im Dialog“ mit Bewohnern der Kernstadt und der Stadtteile „östlich der Bahnlinie“. Moderiert wurde das Gespräch von der Vorsitzenden der SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung Gabriele Kurz-Ensinger und vom Stadtverordneten Heinz Leib.

Dabei ging es den engagierten Disputanten – meist selbst Betroffenen – nicht um einseitige Schuldzuweisungen. Für die Betroffenen stellte es sich so dar, als habe man sich zwischen Bau- und Ordnungsamt in einem Streit um Zuständigkeiten verheddert. Dies, so Gabriele Kurz-Ensinger, unterstreiche ein weiteres Mal, wie hilfreich die von der SPD geforderten Ortsbeiräte für die Kernstadt seien, für die man nach der Wahl im März eine Mehrheit zu bekommen hofft.

Die Anwohner des Staiger Pfads stellten auch in Frage, ob die Besichtigung durch einen Bauingenieur, der zu dem Ergebnis gekommen sei: „Alles in Ordnung“, sorgfältig genug war. Da der Staiger Pfad weder von Feuerwehr noch Krankenwagen befahrbar und auch die Zufahrt von der Straße schwierig ist, könnte jetzt – so meinten Anwohner – eine Verbesserung dieses Zustandes ebenfalls in Angriff genommen werden. Doch dies – so gaben die SPD-Kommunalpolitiker zu bedenken – wäre in jedem Fall mit hohen Kosten für die Anlieger verbunden. Aus der Mitte der Versammlung kam auch der Vorschlag, die Stadtverordnetenversammlung solle die Verwaltung bzw. den Magistrat auffordern, einen lückenlosen Überblick über bereits bekannte, von Bürgern angezeigte Problemzonen ähnlicher Art in Heppenheim zu erstellen und über alle in dieser Sache veranlassten Schritte, zum Beispiel auch zur Klärung der Eigentumsverhältnisse, zu berichten. Es sei nicht hinzunehmen, immer wieder mit „bösen Überraschungen“ konfrontiert zu werden, auch wo dies vermeidbar ist.

Kritik gaben auch die anwesenden Bewohner der Siegfriedstraße zu Protokoll. Im Mittelpunkt standen erwartungsgemäß die Lage entlang der B 460 und die jetzt bekannt gewordenen Umbaupläne durch den ASV. „Zwanzig Zentimeter hohe Bordsteinkanten, enge Parkbuchten und enge Zufahrten zu Privatgrundstücken – die haben nichts verstanden!“ So ein erboster Anlieger. Als kurzfristige wirksame Sofortlösung zur Verkehrsberuhigung und Erhöhung der Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer, zugleich zur Minderung von Lärm und Feinstaubemissionen, wurde erneut eine Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 30 gefordert und ein Verbot für ortsfremde LKW, wie es bei einer ähnlich belasteten Straße in Darmstadt gelte. Während man sich von der sogenannten „Durchbruch-Lösung“ am Postknoten – schon aus Kostengründen – wenig verspricht, wurde der auch von der SPD favorisierte Autobahnanschluss Süd ausdrücklich begrüßt („Muss oben stehen auf der Agenda.“). Auch wenn sich die Anwesenden die Forderung eines „Maiberg-Tunnels“ nicht zu eigen machten, meinten sie doch, dass es nicht schaden könne, langfristig über realistische Alternativen nachzudenken. Gabriele Kurz-Ensinger fand Zustimmung für ihren Vorschlag, die Probleme der Lehr- und Siegfriedstraße möglichst bald in einer öffentlichen Veranstaltung , vielleicht in einem Forum der SPD, zu behandeln. Dort sollten Bürger ihre Ideen mit Fachleuten von ASV und ADFC besprechen können, bevor fertige Planungen auf dem Tisch liegen. Außerdem machten sich die SPD-Vertreter auch die Forderung der Anwohner zu eigen, dass Beschlüsse der Rathausgremien und Planungen der Behörden – wie schon oft versprochen – von allen Interessierten im Internet angeschaut werden können. Im Internet wünscht man sich auch leicht aufzufindende Informationen über ÖPNV-Fahrpläne. Im übrigen meinten die Siegfriedstraßenbewohner, in der Tatsache, dass auch die neue Stadtbuslinie keine Verbindung in die Hutzelschweiz ermöglicht, einen neuen Beweis dafür zu erkennen, „Stiefkind“ der Heppenheimer Kommunalpolitik zu sein. Hier sah man die Betreiber der verschiedenen Linien, die die Bereiche außerhalb der Stadtbuslinie anfahren, in der Pflicht, über Vertaktung und Umsteigemöglichkeiten zu informieren.

Pressemeldung vom 26.01.2010