SPD Heppenheim im Dialog – „Öffentlicher Druck fehlt“

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Bezahlbarer Wohnraum und Armut waren die großen Themenkomplexen, denen sich die Heppenheimer Sozialdemokraten während des letzten Termins ihrer Dialog-Reihe vor der Sommerpause stellten.

„Wo drückt der Schuh?“ wollte die SPD diesmal von den Heppenheimer Sozial- und Seniorenverbänden und –institutionen wissen und lud zu einem Dialog über realistische Zukunftsplanungen. Diese bestätigten, was auch bereits die Sozialdemokraten als eines der kommenden wichtigen kommunalpolitischen Themen erkannt hatten: den Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Damit verbunden ist nicht nur der Wunsch nach mehr sozialem Wohnungsbau. Auch günstige Wohnungen für mittlere Einkommensgruppen sind knapp.

Allein Bedarf gäbe es genug. Nicht nur die hohe Anzahl an von Altersarmut bedrohten bzw. in Altersarmut lebenden Senioren ist auf günstigen Wohnraum angewiesen; auch dass etwa 230 HartzIV-Bedarfsgemeinschaften aus Heppenheim auf die Hilfe der Tafel in Bensheim angewiesen sind, um über die Runden zu kommen, zeigt den Ernst der Lage. Hinzu kämen, so Vertreter des DGB, noch die geringen Löhne, die oftmals auch in Heppenheim gezahlt würden. Auch diese Opfer einer „geplanten“ Armut seien auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen.

Zwar wurden in Heppenheim neue Baugebiete ausgewiesen; diese werden jedoch nicht zu einer Entspannung der Situation führen, weiß die SPD-Stadtverordnetenfraktion zu berichten. Zielsetzung von Bürgermeister Burelbach sei die Ansiedelung finanziell gut ausgestatteter junger Familien. In den neuen Baugebieten sollen daher ausschließlich Einfamilienhäuser errichtet werden. Der SPD-Vorschlag einer Mischbebauung mit Ein- und Mehrfamilienhäusern sei abgelehnt worden.
Hier fehle es auch an öffentlichem Druck von Seiten der Sozialverbände, um der mehr als berechtigten Forderung nach bezahlbarem Wohnraum Gehör zu verschaffen.

Nach der Sommerpause soll die Veranstaltungsreihe „SPD im Dialog“ mit weiteren Themen fortgesetzt werden, um Prioritäten in den eigenen Vorstellungen der SPD zu setzen, aber auch um deren Arbeit in der Stadtverordnetenversammlung, in den Ortsbeiräten und im Magistrat konsequent daran auszurichten.

Pressemitteilung der SPD Heppenheim vom 19.07.2015