Das Starkenburger Echo berichtet aus dem SKS-Ausschuss vom 02.03.2005
HEPPENHEIM. Im Stadtparlament zeichnet sich eine deutliche Mehrheit dafür ab, das Starkenburg-Stadion zu einem Leichtathletik-Stützpunkt auszubauen und Heppenheim damit wie in früheren Jahren zu einem sportlichen Mittelpunkt der Region zu machen. Im Sozial-, Kultur- und Sportausschuss sprachen sich Vertreter von CDU, SPD, GLH und FDP dafür aus, ein Angebot der Landesregierung für einen 300 000 Euro hohen Zuschuss zum Bau einer neuen Tartan-Bahn anzunehmen. Damit verbunden wäre die Verpflichtung der Stadt, einen etwa gleich hohen Betrag zuzuschießen, damit eine sechsspurige, wettbewerbstaugliche Laufstrecke gebaut werden kann. Bedenken der Grünen Rosemarie Sutholt, dass der Breitensport unter der Neuausrichtung leiden könnte, trat Erster Stadtrat Gerhard Herbert (SPD) entgegen: Mehr als ein bis zwei größere Leichtathletikveranstaltungen pro Jahr werde es nicht geben, dafür aber bessere Trainingsbedingungen für die lokalen Talente.
Bürgermeister Ulrich Obermayr (CDU) sprach im Ausschuss von einem „finanziellen Opfer“, das der Stadt abverlangt werde, erinnerte aber auch daran, dass eine Sanierung des Stadions ohnehin überfällig sei. Bis Ende März/Anfang April muss die Stadt nach Wiesbaden signalisieren, ob der Zuschuss gewollt ist. Insgesamt verteilt die Landesregierung 15 Millionen Euro im Rahmen der Sportförderung, und auch die Nachbarstadt Bensheim hat Interesse am Leichtathletik-Stützpunkt angemeldet. Obermayr will in den nächsten Tagen mit den Fraktionsvorsitzenden beratschlagen, wie die zusätzliche finanzielle Belastung zu schultern ist.
Erleichtert wird die Situation dadurch, dass die Förderung ohnehin über einen Zeitraum von drei Jahren gewährt wird. Trotzdem wies Herbert darauf hin, dass man jetzt die Weichen stellen müsse, wenn man das Projekt ab 2006 verwirklichen wolle. Zusätzliche finanzielle Hilfe erhofft man sich im Rathaus vom Kreis; schließlich werde das Stadion zu einem erheblichen Teil von Schulen genutzt. Auf 600 000 bis 700 000 Euro schätzt Herbert die Summe, die ausschließlich zum Bau der sechsspurigen Tartanbahn gebraucht wird.
Deutlich unterstützt wird das Projekt auch von Stadtverordnetenvorsteher Philipp-Otto Vock (CDU). Vock verspricht sich von der Investition einen „großen Schub“ für Vereine wie Schulen sowie „Image-Gewinn“ für die Stadt und erinnerte im Ausschuss daran, dass bei den Infrastrukturmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Hessentag die Sportstätten nicht profitiert hatten.
Bei aller Einigkeit in der Sache und bis dahin verbindlichem Ton konnte sich Heinrich Morweiser, Stadtverordneter der SPD, mitten in der heißen Phase des Bürgermeisterwahlkampfes einen Seitenhieb in Richtung CDU/FDP-Koalition nicht verkneifen: Besser, so Morweiser angesichts der finanziellen Engpässe, man stecke das Geld in die Aufwertung des Stadions als in den (von der Koalition geplanten und mit Haushaltsmitteln bedachten) Ausbau der Weinkosthalle im Kurmainzer Amtshof, die von niemandem gebraucht werde. Eine Spitze, die Christopher Hörst (FDP), Förderer dieses Projektes, zu der Bemerkung veranlasste, man möge doch bitteschön aufhören, „einen künstlichen Gegensatz zwischen Kultur und Sport“ zu konstruieren. jr
Anmerkung der SPD: 1. Sälchen für 100 Leute haben wir in Heppenheim, wir bräuchten eine
größere Spielstätte,
2. und das ist doch kein Gegensatz zwischen Kultur und Sport
3. Einsatz von Mitteln für möglichst hohen Nutzen für möglichst viele Nutzer.
4. Was hätte man für 5 Mio € – in der „Finanzaffär Koch“ verschleudert –
alles machen können !!!