Stadtentwicklung Heppenheim

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Dass sich das Stadtbild der Kreisstadt Heppenheim in den letzten drei Jahren sehr zum Vorteil verändert hat, dürfte wohl auch den schärfsten Kritikern der Stadtverwaltung und des Bürgermeisters nicht entgangen sein.

Der Halbe Mond als historisches Wahrzeichen im Zentrum der Kreisstadt wird gerade renoviert und bald mit neuem Leben erfüllt sein. Nicht zuletzt dem langen Atem des Bürgermeisters ist es zu verdanken, dass er – allen Vorwürfen zum Trotz – beharrlich gewartet hat, bis er mit Herrn Streit den geeigneten Investor gefunden hatte. Die Stadt Heppenheim hätte ein solches Projekt wohl nie aus eigener Finanzkraft schultern können.
Auf dem Daum’schen Areal, in der Stadt als Schandfleck verrufen, entstand in moderner Architektur das Haus Katharina. Auch hier konnte der Bürgermeister zur Einigung zwischen den damaligen Besitzern und den Investoren entscheidend beitragen und damit ein Scheitern verhindern.  
Was das Baugebiet Nordstadt II betrifft, waren sich zumindest die beiden großen Fraktionen – SPD und CDU – bisher soweit einig, dass dies ein langfristiges Projekt ist. Der Fraktionsvorsitzende der CDU sprach von einem Zeitraum von 10 Jahren. Zurzeit entstehen im Bereich Am Tonwerk und der Gunderslache durch einen Bauträger Doppelhäuser für junge Familien.
Was die Stadtentwicklung betrifft ist die Stadt Heppenheim im übrigen sehr rührig: Auch die vom neu gewählten CDU-Stadtverbandchef vermisste interkommunale Zusammenarbeit ist schon lange Praxis. Zum Beispiel laufen aktuell zwei wichtige Förderprogramme: Zum einen „Stadtumbau West“. Hierzu erging im Frühjahr 2009 ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung. Dieses Programm steht unter dem Leitbild „Stadtumbau West – gemeinsam das Potenzial der einzelnen Kommune stärken“! Im Rahmen dieses Projekts entstand eine interkommunale Gruppe, bestehend aus den Städten Heppenheim, Bensheim, Zwingenberg, Lorsch, Einhausen und Lautertal. Neu angelaufen ist auch das Förderprojekt des Wirtschaftsministeriums Hessen „Aktive Kernbereiche“ mit der Zielsetzung, das Herz der Städte, die Zentren, mit Vielfältigkeit und Lebendigkeit zu erhalten und weiter zu entwickeln. Dem Magistrat wurde inzwischen ein ganzheitliches Stadtmarketingkonzept für Heppenheim vorgestellt.
Dass sich die Entwicklung des Gewerbegebietes Süd in der Tiergartenstraße verzögert hat, lag einmal an dem von der CDU favorisierten Investor, der nicht zu Rande kam, und daran, dass bei einer Abstimmung in der Sache zwei Stadtverordnete der CDU als befangen galten und trotzdem an der Abstimmung teilnahmen. Dem Bürgermeister blieb dann nichts anderes übrig, als das ganze Projekt noch einmal neu zu starten.

Eine Zusammenlegung von Bauhöfen hat sich als wenig sinnvoll erwiesen, anders die Zusammenarbeit. Und die wird seit Jahren intensiv gepflegt: Vertreter der benachbarten Städte treffen sich regelmäßig, um gemeinsame Probleme, wie zum Beispiel die Streusalzknappheit in diesem Winter, besser in den Griff zu bekommen.

Auch wurde von Bürgermeister Gerhard Herbert die Verwaltung neu strukturiert und damit effektiver gemacht. Man darf nicht vergessen, dass der Verzicht auf einen hauptamtlichen Ersten Stadtrat in den letzten fünf Jahren der Stadt rund eine dreiviertel Million Euro ersparte.  

Die „neuen Wege“, die Herr Semmler vorschlägt, werden also schon lange gegangen.
Vielleicht sollte der neue Chef des CDU Stadtverbandes die Kommunikation mit seiner Partei und seiner Fraktion besser pflegen, bevor er mit zweifelhaften Vorwürfen an die Öffentlichkeit geht.

Schwarzmalerei hilft wenig. Vielmehr sollten die Fraktionen konstruktiv zusammenarbeiten, um die Auswirkungen der Wirtschaftskrise zu meistern. Vor allem nicht so, wie die CDU bei der Beratung des Haushalts 2010 vorgegangen ist. Dort hatte sie die von Semmler kritisierte Politik des Abwartens, Aussitzens und zuletzt sogar des Blockieren praktiziert.

Gaby Kurz-Ensinger, 16.02.2010