Weststadtbürger wünschen eigenen Ortsbeirat

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„SPD Heppenheim im Dialog“

„Wir fühlen uns oft von der Kommunalpolitik vergessen“ – Begegnungsstätte für Jung und alt fehlt – Wann kommt endlich der „Streetworker“? – Für Autobahn-Anschluss Süd, gegen Maiberg-Tunnel.

In der Heppenheimer Weststadt fühlen sich die Bürger „oft von der Kommunalpolitik vergessen“. Deshalb stand bei der jüngsten Veranstaltung der Reihe  „SPD Heppenheim im Dialog“ am vergangenen Freitag die Gründung eines eigenen Ortsbeirates an oberster Stelle der Wunschliste, die – moderiert von der Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Stadtparlament, Gabriele Kurz-Ensinger und der Stadtverordneten Sonja Guttmann  – von Bewohnerinnen und Bewohnern der Stadtteile „westlich der Bahnlinie“ im Gespräch mit  sozialdemokratischen Kommunalpolitikern aufgestellt wurde. Ob bei Problemen des Durchgangsverkehrs, der Omnibus-Anbindung, einer fehlenden Begegnungsstätte für Jung und alt, oder der Sauberhaltung von Grünanlagen, insbesondere des Stadtbachs und des Regenwasser-Rückhaltebeckens – in allen Bereichen ist man sicher, dass den Anliegen der Weststadt-Bewohner durch einen eigenen Ortsbeirat mehr Nachdruck beschieden sein könnte. „Es geht darum, Demokratie an die Basis zurück zu bringen, der ‚Politikerverdrossenheit’ entgegenzuwirken“, meinte eine Gesprächsteilnehmerin.

Von mehreren Seiten wurde kritisch gefragt, weshalb der nach langen Diskussionen endlich beschlossene „streetworker“ bzw. „Mitarbeiter für aufsuchende Sozialarbeit“ noch immer nicht seine Arbeit aufgenommen habe. Gerade in der Weststadt werden dessen Aktivitäten für junge Leute sehnlich erwartet; deshalb der Appell an die SPD-Stadtverordneten, dass bei erneuter Versäumung der gesetzten Frist für die Anstellung durch den Vertragspartner Caritas die Stadt selber die Anstellung unverzüglich in die Hand nimmt.

Großes Interesse besteht bei den Weststadt-Bürgern an einer generationenübergreifenden gemeinnützigen Verwendung der im Besitz der Wohnbau GmbH befindlichen Immobilie „Casa Europa“, etwa als „Bürgerhaus“. Die Hoffnung wurde laut, es könnte sich wie im Vereinsheim am Erbachwiesenweg ein „Stifter“ finden, der die nötigen Instandsetzungen finanziert.

Als Ärgernis wurde empfunden, dass die Bushaltestellen im Viertel größtenteils immer noch auf eine überfällige Renovierung warten müssten. Von der neuen Stadtbuslinie erwartet man, dass Streckenführung aber auch fahrplanmäßige „Vertaktung“ mit den Linien 669 und 667 bald auf noch bessere Praxistauglichkeit überprüft werden. An den Haltestellen vermisst man meist aktuelle und gut lesbare Fahrpläne.

Dringender Bedarf wurde bezüglich eines Kreisverkehrs an der Kreuzung Lorscher- /Uhlandstraße angemeldet. Für das „setzrissbelastete“ Gebiet Elbestraße, Eichendorffstraße wünschen sich die Anwohner noch mehr Verkehrsberuhigung durch Verbannung von Schulbus und LKW-Verkehr. Zustimmend wurden SPD-Überlegungen bezüglich eines weiteren Autobahnanschlusses im Süden an der BAB 5 zur Kenntnis genommen, der – so vermutet Stadtverordneter Jean Bernd Neumann – bundesländerübergreifend an der Gemarkungsgrenze zwischen Laudenbach und Heppenheim angelegt werden könnte; von ihm könnte dann westlich der Autobahn zur Entlastung der Tiergartenstraße eine Straße über die B 460 hinweg, evtl. bis zum Berliner Ring nach Bensheim, entstehen, der letztlich auch die Weststadt und den Stadtkern von Durchgangsverkehr entlaste. Auch die anwesenden Diskussionsteilnehmer aus der Weststadt teilten die entschiedene Ablehnung der SPD für jede Art von Tunnel-Lösung am Maiberg. „Weder Sonderbach und Kirschhausen, schon gar nicht Fischweiher würden von solch einem Bauwerk profitieren. Dafür würden Belastungen in die Weststadt verlagert. Den Bewohnern der Lehrstraße und Siegfriedstraße muss geholfen werden, aber anders.“ So fasste Jean Bernd Neumann die Haltung der Heppenheimer SPD zusammen.

Das Gespräch mit Weststadt-Bürgern will die SPD-Fraktion, so f Sonja Guttmann, am Samstag, 19. Februar 2011 mit einem „Spaziergang“ durch die Ortsteile fortsetzen, zu dem noch rechtzeitig eigens eingeladen wird.

Pressemitteilung vom 17.01.2010