Zu viele Risiken und Nebenwirkungen?

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Sozialausschuss – Mehrheit hält Seniorenbeirat oder Behindertenbeauftragten in Heppenheim für nicht notwendig

HEPPENHEIM. Braucht die Stadt einen Seniorenbeirat? Oder einen Behindertenbeauftragten? Nein – sagte am Dienstag im Sozial-, Kultur- und Sportauschuss (SKS) jedenfalis eine deutliche Mehrheit der Stadtverordneten. Die SPD, die entsprechende Anträge in den parlamentarischen Gang eingebracht hat, sieht dies naturgemäß anders: Weder für Alte noch für Behinderte, so Renate Netzer, gebe es Interessenvertreter, die wirklich unabhängig und ohne politische oder andere Einbindung Lobbyarbeit betrieben.

Schon die Diskussion um einen neuen Seniorentreff habe deutlich gemacht, dass ein Seniorenbeirat, der der Politik bei Entscheidungen mit Rat zur Seite steht, Sinn rnache. Aufgabe eines solchen Gremiums sei es, „die Aktivitäten, Bedürfnisse und Vorschläge zu bündeln“, die von jetzt schon vorhandenen Seniorengruppen – wie zum Reispiel von Seniorenunion, SPD 60plus, kirchlichen Seniorengruppen – kommen und an Magistrat und Parlament weiterzuleiten. Aufgabe sei es nicht, die Funktion von Seniorenberatungsstellen auszufüllen, die ältere Menschen direkt beratein.

Bei den Ausschusskollegen kam die „herzliche Bitte“ um Zustimmung nicht an: Unisono war man der Meinung, dass die älteren Heppenheimer schon jetzt ausgiebig an Entscheidungsprozessen beteiligt seien – und dies nicht zuletzt in der Stadtverordnetenversammlung oder im Magistrat, beides Institutionen, die sich nicht unbedingt durch ihre Jugendlichkeit auszeichneten.

Fast schon sarkastisch äußerte sich Peter Stöcker (FDP), der vor den „gesundheitsschädlichen Folgen“ der Tätigkeit in einem Seinorenbeirat warnte: Dieser Beirat werde ebenso wenig wie alle andere Beiräte Einfluss auf Entscheidungen haben, und die Mitglieder würden am Ende nur Frust davon tragen. Mehr als stundenlanges müßiges Herumdiskutieren helfe „ein saftiger Leserbrief in der Zeitung“.

Wenigstens von der Grünen Anna-Lena Groh gab es dagegen Unterstützung für den SPD-Antrag für einen Behindertenbeaufragten. Dieser, so die SPD, solle zwischeu Behinderten und Politik vermitteln und die „Interessen und Wünsche der Behinderten in Heppenheim und den Ortsteilen bündeln und den Magistrat und das Stadtparlament sowie die Verwaltung bei entsprechenden Proekten und Vorhaben beraten“.