Chronik eines Schildbürgerstreichs

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Es war 2004. Das Jahr des Hessentags in Heppenheim. Unter vielen Entwürfen wurde als schönstes Logo für Heppenheim das des Herrn Kromer ausgesucht. Der erhielt für die Nutzung auch Geld. Vergessen hatte man, ihn darum zu bitten, das Logo auch nach dem Hessentag zu nutzen. Dafür wollte Herr Kromer dann nochmals Geld. Zuletzt 4.000 €. Das war dem Magistrat zu teuer.

Es gingen 2 Jahre ins Land. Dann entdeckte die CDU ihr Herz fürs Logo und beantragte, man solle Herrn Kromer die 4.000 € geben. Der Herr Bürgermeister, mittlerweile ein neuer, wies darauf hin, dass man nicht so recht wisse, wohin mit dem Ding, die Drucker im Rathaus könnten nur schwarz-weiß. Die CDU focht das nicht an, sie wollte das Logo und bekam ihren Beschluss. Und weil sie es so schön fand, erlaubte ihr der Herr Kromer, es gleich mal selbst zu benutzen.

Der Magistrat überlegte hin und her und kam zum selben Ergebnis wie der Herr Bürgermeister. Der sagte es den Stadtverordneten, die grummelten zum Teil und dann trat Schweigen ein. Das ärgerte den Herrn Kromer. Der wollte das Geld aus dem Beschluss. Darum ging er zum Herrn Landrat und beschwerte sich. Der Herr Landrat sagte ihm, der Herr Bürgermeister müsse ihm das Geld nicht geben, was den Herrn Kromer noch mehr ärgerte. Dem Herrn Bürgermeister sagte der Herr Landrat, „Wenn der Beschluss von 2006 nicht mehr sinnvoll ist, solltet ihr ihn aufheben“.

Das sagte der Herr Bürgermeister dann den Stadtverordneten. Und was machten die? Die waren sich einig, dass es keinen Sinn mehr macht, das Logo zu kaufen. Ein paar von ihnen ärgerten sich aber, dass der Herr Bürgermeister nicht gemacht hatte, was sie beschlossen hatten. Das passiert zwar bei vielen Bürgermeistern und ist auch bei dem früheren Bürgermeister öfter vorgekommen. Der war aber in derselben Partei, wie die, die sich jetzt über den anderen Bürgermeister ärgern. Und weil sie sich ärgerten gaben die CDU und die FDP dem Bürgermeister nicht ihre Stimme für die Aufhebung des Beschlusses und die GRÜNEN sagten: „Macht doch was ihr wollt.“

Und darum müsste jetzt der Bürgermeister dem Herrn Kromer die 4.000 € für etwas geben, von dem keiner richtig weiß, was man damit machen soll. Der Herr Bürgermeister muss das Geld aber nicht aus seinem Geldbeutel zahlen. Das zahlen alle Heppenheimer aus dem Stadtsäckel. Das hat aber nichts mit Parteipolitik zu tun.

12.07.09, Fraktionsvorsitzende Gaby Kurz-Ensinger