Neben den Themen Bildung und Mobilität spielt für die Bergsträßer Sozialdemokraten im hessischen Landtagswahlkampf das Thema Wohnen die zentrale Rolle. Das sagte der SPD-Unterbezirksvorsitzende Marius Schmidt beim Frühlingsempfang seiner Partei in Heppenheim. Der Unterbezirk wählt diese Form der Begegnung mit gesellschaftlich relevanten Gruppen, um der Häufung von Terminen für die Neujahrsempfänge aus dem Weg zu gehen.
„Was nützt mir der Begriff Heimat, wenn ich in meiner Heimat keine bezahlbare Wohnung finde?“, fragte Schmidt. Soziale Sicherheit und persönliche Freiheit seien eng mit der Wohnungsfrage und damit mit der Frage nach sozialer Gerechtigkeit verknüpft, sagte Schmidt vor 50 Zuhörern.
Im Kreis Bergstraße müssten pro Jahr 1000 Wohnungen neu entstehen, in ganz Hessen 37 000, um den Bedarf an bezahlbarem Wohnraum zu decken, sagte Schmidt. Laut Statistik suchen im Kreis Bergstraße 1700 Haushalte eine Sozialwohnung. „Das muss uns Sozialdemokraten auf den Plan rufen“, sagte Schmidt. Alle staatlichen Ebenen, nicht nur die Kreise, Städte und Gemeinden trügen die Verantwortung, das Problem zu lösen. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) macht es sich Schmidt zufolge zu einfach, wenn er die Kommunen auffordere, für mehr Wohnraum zu sorgen. Städte wie Viernheim, Lampertheim und Bensheim seien aktiv geworden. Bauland bereitstellen, Nachverdichtung und der Kampf gegen den Leerstand seien Instrumente, die dort angewendet würden. „Wohnen ist die neue soziale Frage des 21. Jahrhunderts“, sagte Schmidt. Es helfe nur: „Bauen, bauen, bauen“. Schmidt bewirbt sich bei der Landtagswahl am 28. Oktober um das Direktmandat im Wahlkreis Bergstraße West. Im Wahlkreis Ost tritt Karin Hartmann erneut an. Ihr Schwerpunktthema ist Bildung. „Bei uns fängt gute Bildung nicht erst in der Schule an“, sagte sie. Die SPD hat Hartmann zufolge ein Programm ausgearbeitet, in dem das Ziel formuliert wird, Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr kostenlos anbieten zu können.