Landratswahlkampf: SPD-Kandidatin Katrin Hechler im Gespräch mit dem Darmstädter Energieversorger HSE über den Regionalplan und über die Energieversorgung der Zukunft
HEPPENHEIM. Zu einem Informationsgespräch hat sich die Bergsträßer SPD-Landratskandidatin Katrin Hechler mit Vertretern des Darmstädter Energieversorger HSE getroffen. Über den Inhalt der Gespräche informiert die Partei in einer Presseerklärung. Beide Seiten hätten gemeinsame Positionen und Kooperationsmöglichkeiten festgestellt, heißt es in der Erklärung. Dies betreffe insbesondere die Themen Windenergie, erneuerbare Energien allgemein sowie die Wärmedämmung von Gebäuden.
So waren sich die Gesprächspartner einig, dass der Entwurf des Regionalplans, der auf Initiative des Bergsträßer Landrats Matthias Wilkes (CDU) im gesamten Geopark keine Vorrangfläche für Windenergie enthält, juristisch angreifbar sei.
Landratskandidatin Hechler warnt vor dieser Situation: „Wenn Gerichtsentscheidungen Windkraftanlagen im gesamten Kreisgebiet ermöglichen, wird der Steuerungsgedanke des Regionalplans ad absurdum geführt.“ Sie spricht sich für Vorrangflächen aus, auf denen 25 bis 30 Windräder errichtet werden können.
Insgesamt will die HSE in den kommenden Jahren 400 Millionen Euro in erneuerbare Energien investieren. 150 bis 180 Millionen Euro davon sollen allein in die Windenergie fließen. „Auch die Kommunen im Kreis sind hierfür interessant“, so werden HSE-Bereichsleiter für Wirtschaft und Gesellschaft, Matthias Send, und sein Kollege René Sturm zitiert, der den Bereich Regionalmanagement und Gremien leitet. Die HSE könne gegebenenfalls gemeinsam mit Kommunen Einwendungen gegen den derzeitigen Entwurf des Regionalplans erheben.
„Die Stromversorgung der Zukunft wird aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Wir müssen uns so schnell wie möglich von Atom- und Kohlekraft verabschieden“, so Katrin Hechler. Auch die Themen Photovoltaik, Geothermie, Biogas und Wasserkraft kamen zur Sprache. Auf Interesse der HSE-Vertreter sei Hechlers Idee eines Contracting-Projekts zur Wärmedämmung in Wohnungen von Hartz-IV- und Wohngeldempfängern gestoßen.
„Der Kreis bezahlt die Miete für 10 000 Haushalte mit 20 000 Menschen. Die große Mehrheit dieser Menschen wohnt in Häusern, in denen ein riesiges Potenzial für Dämmung besteht. Auf diesem Wege könnte ein noch größeres Förderprogramm für das lokale Handwerk geschaffen werden als es die Schulsanierungen war“, ist sich Hechler sicher.
Aus dem Starkenburger Echo vom 28.05.09