Neujahrsempfang: Bewerbungsrede des Landtagsabgeordneten beim SPD-Ortsbezirk – Ehrung treuer Mitglieder
HEPPENHEIM. Für mehr Chancengerechtigkeit, Toleranz und Offenheit sowie eine Sozialpolitik, die größere Rücksicht auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Menschen nehmen solle, hat sich am Samstagnachmittag der SPD-Landtagsabgeordnete Norbert Schmitt beim Neujahrsempfang des Ortsbezirks Heppenheim ausgesprochen. Gleichzeitig meldete er Interesse zur Fortsetzung seiner Arbeit im Wiesbadener Schloss an.
„Mit eurer Zustimmung“, richtete sich Schmitt an seine Parteifreunde, „würde ich gerne wiederum als Direktkandidat im Wahlkreis Bergstraße West antreten“. Schmitt spielte damit an auf die am 8. Januar 2008 anstehenden Wahlen zum Landtag, dem er seit elf Jahren angehört.
Norbert Schmitts Statement gestaltete sich zu einer Bewerbungsrede für seinen Wiedereinzug – es wäre sein vierter – ins Hessenparlament. Dass er sich dafür den Neujahrsempfang der Heppenheimer Genossen ausgewählt hatte, war gewiss kein Zufall. Schmitt ist gebürtiger Heppenheimer und wohnt in der Kreisstadt, wo seine politischen Wurzeln liegen. Über mehrere Jahre war er in der Stadtverordnetenversammlung Vorsitzender der SPD-Fraktion. Landespolitisch gilt er parteiintern als „große Nummer“. Schmitt ist Generalsekretär der hessischen SPD und gleichzeitig Schatzmeister im Bezirk Hessen-Süd.
In Wiesbaden hat der Sozialdemokrat fast alle wichtigen Felder der Politik beackert. Er gehörte dem Wirtschaftsausschuss an, war energiepolitischer Sprecher im Umweltausschuss und Arbeitskreisvorsitzender im Europaausschuss. Profilieren konnte sich Schmitt außerdem bei Debatten zu Fragen der inneren Sicherheit. In der auslaufenden Legislaturperiode nimmt er für die SPD das Amt des finanzpolitischen Sprechers wahr. Schmitt hat während seiner Wiesbadener Zeit erkannt, dass sich – so wörtlich – „nahezu jedes landespolitische Problem im realen Leben des Kreises abbildet“. An der Bergstraße fehle eigentlich nur noch ein Gefängnis und ein Flughafen: „Aber darauf können wir hier gerne verzichten.“
Der Landtagsabgeordnete drehte das Rad der Zeit in die Jahre zurück, in denen der Slogan „Hessen vorn“ noch seine Berechtigung gehabt habe. Leider sei der Spitzenplatz gefährdet, kritisierte er die Arbeit von Ministerpräsident Roland Koch: „Mit ihm steht ein Mann an der Spitze des Landes, der für gesellschaftliche Spaltung und eine miserable politische Moral steht.“
Schmitt führte ebenso Klage über die mit 8,4 Prozent über dem Durchschnitt westdeutscher Flächenländer liegende Arbeitslosigkeit in Hessen, über den mit 32 Milliarden Euro hohen Schuldenberg sowie über die von der Regierung Koch eingeführten Studiengebühren und über die Zerschlagung bewährter sozialer Strukturen.
Natürlich wurde beim Neujahrsempfang des Ortsbezirks nicht nur Politik gemacht, sondern auch mit einem Glas Sekt auf persönliches Wohlergehen angestoßen. Vorsitzende Ingrid Meister hatte eingangs herzlich begrüßt und freute sich dabei besonders über die Anwesenheit weiterer prominenter SPD-Politiker. Neben Norbert Schmitt waren auch die sozialdemokratische Bundestagsabgeordnete Christine Lambrecht (Viernheim) und Katrin Hechler, die Vorsitzende der SPD-Fraktion im Bergsträßer Kreistag, der Einladung in die „Fachwerkstuben“ gefolgt.
Unter den Gästen weilten ferner Ehrenstadtverordnetenvorsteher Reinhold Müller und der SPD-Fraktionsvorsitzende im Heppenheimer Parlament, Hans-Joachim Krüger.
Zur lockeren Atmosphäre des Empfangs trug besonders das unter der Leitung von Ullrich Vogel stehende Gitarrenensemble der städtischen Musikschule mit Ilka Windolf, Sinah Aluttis und Katja Degenhardt bei. Ihre harmonische Abrundung erfuhr die Veranstaltung, als Ingrid Meister (Ortsbezirk) und Jean-Bernd Neumann (Ortsverein) langjährige Heppenheimer SPD-Mitglieder mit Edelmetall und Urkunden auszeichneten. Schon seit vierzig Jahren bekennen sich Erdmuthe und Herbert Hassold sowie Karl-Wilhelm Bauer zu sozialdemokratischen Zielen. Für fünfundzwanzigjährige Mitgliedschaft wurden Andrea und Arne Pfeilsticker geehrt.
Aus dem Starkenburger Echo vom 22.01.2007