Jäger Direkt: Heppenheimer Elektro-Hersteller setzt auf Service

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Heppenheim. Die Fabrikräume der Firma Jäger direkt im neuen Gewerbegebiet jenseits der Heppenheimer Mozartstraße sind blitzsauber. „Gut drauf“ steht auf den blauen Shirts der Mitarbeiter in der Produktion der Elektronikfabrik. Das ist auch das Motto des Unternehmens. Firmeninhaber Franz-Josef Fischer erklärte einer großen Heppenheimer SPD-Abordnung, die im Rahmen der Sommertour das Familienunternehmen besuchte, Schritt für Schritt, welche Neuerungen und welche Angebotspalette man hat.

Blaue Plastikkästen fahren auf Förderbändern vorbei, werden bestückt und landen schließlich ein Stockwerk tiefer in einem Regal, dem Sorter, bevor der Inhalt verpackt und abtransportiert wird. Ein Vorgang, der vollkommen computergesteuert ist. Fortlaufend wird erfasst, was entnommen wurde, eine Inventur am Jahresende erübrigt sich auf diese Weise beinahe ganz.

Täglich werden 1500 Pakete verschickt

Am alten Standort lief das noch alles händisch. In Heppenheim übernahm dann Kollege Computer viel Arbeit. „Ein halbes Jahr hat es gedauert, bis alles einwandfrei gelaufen ist“, erinnert sich Fischer.

Begonnen hatte alles anno 1990, als Franz-Josef Fischer und Thomas Jäger sowie zwei weitere Gesellschafter mit einer Elektronikvertretung in einer kleinen Garage in Fürth den Grundstock für eine erfolgreiche Unternehmensgruppe legten. Am Anfang haben die beiden Paket um Paket noch selbst verpackt. Früher waren es 50 bis 100 Pakete am Tag, die rausgingen – heute sind es 1000 bis 1500, in der Hochsaison ab Oktober können es auch schon mal 2000 sein. „Der Kunde erwartet eine Lieferung innerhalb von 24 Stunden“, weiß Fischer. Alles wird über Paketdienste und Speditionen abgewickelt.

Stetig ist man gewachsen, im Mai 2016 hat das Unternehmen in der Heppenheimer Opusstraße – benannt nach der hauseigenen Produktmarke – gebaut, 15 Millionen Euro in die Hand genommen. Zukunftsdenkend: Noch in den nächsten fünf Jahren reiche der Platz aus, wenn man von einem jährlichen Wachstum von fünf Prozent ausgehe, erläutert Fischer. Bei Bedarf ist das Grundstück groß genug, um das vorhandene Gebäude gespiegelt noch einmal zu bauen. Mittelfristig soll auch die Verwaltung nach Heppenheim ziehen.

Das Lager ist bis zu 80 Prozent gefüllt. Für einen Kunden habe man mittlerweile den logistischen Part mit übernommen. Insgesamt 15 000 Artikel habe man dauerhaft im Lager, im System sind mehr als 500 000 aufgelistet, die binnen weniger Tage beschafft werden können. Elektriker sind die Hauptkunden, die die benötigte Ware möglichst rasch auf der Baustelle brauchen.

„Amazon gibt uns vor, wie wir zu arbeiten haben“, verweist Fischer auf die Online-Konkurrenz. „Wir müssen alles besorgen können. Auf diesem Wettbewerb muss man sich einstellen.“ 60 Prozent der rund 200 Mitarbeiter sind im Zweischicht-Betrieb für die Tagesproduktion verantwortlich. Dienstleistung und Service werde großgeschrieben. Ein Herausstellungsmerkmal im Vergleich zu Internetanbietern. 14 Azubis gibt es bei Jäger direkt, sieben Berufe kann man dort erlernen.

Aus dem Starkenburger Echo vom 25.07.2018