Halle an Eichendorffschule: SPD kritisiert Stellungnahmen des CDU-Kreisbeigeordneten Vock und des Ortsbeirats
Dass sich die Eltern der Kirschhäuser Eichendorffschule bei ihrem gelungenen Schulfest über den nach wie vor maroden Zustand ihrer Sporthalle erregen, wie in der Ausgabe vom 19. September des Echo berichtet, verwundert die SPD-Fraktion in der Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung nicht. Verwundert zeigt sich die SPD laut einer Presseerklärung aber darüber, dass der jetzige Kreisbeigeordnete und frühere Stadtverordnetenvorsteher Philip-Otto Vock (CDU) behauptet habe, dass das „Birkenauer Modell“ nicht in Frage käme, weil die „Standards des Kreises“ nicht eingehalten würden. Eine von der Stadt Heppenheim geforderte Darstellung der Unterschiede zu anderen Varianten einer Sporthalle habe der Kreis bisher noch nicht erbracht.
Bereits vor mehreren Monaten habe Landrat Matthias Wilkes (CDU) dem damaligen Bürgermeister Gerhard Herbert (SPD) signalisiert, dass auch der Kreis das Birkenauer Modell für vernünftig erachte. Immerhin sei dieses um mehr als eine Million Euro günstiger als andere Varianten. Die TSV-Halle an der Birkenauer Langenbergschule sei bereits bei einer gemeinsamen Sitzung von Stadtentwicklungsausschusses (Bus) und Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss (HFW) vorgestellt worden und sei dort, wie auch bei der Heppenheimer Sportgemeinschaft, auf breiten Konsens gestoßen. „Warum sich die CDU dennoch damit schwer tat, bleibt ein Rätsel“, schreibt die SPD.
Nun gebe es eine Stellungnahme des von der CDU dominierten Ortsbeirats Kirschhausen, der plötzlich von einer großen Halle für den Stadtteil nichts mehr wissen wolle „Will man verhindern, dass auch Vereine aus anderen Ortsteilen oder der Kernstadt die Halle nutzen können?“, fragen die Sozialdemokraten. Es bestünde nämlich ein großer Bedarf an Trainingszeiten in den Hallen, seit die Schulen immer mehr Nachmittagsunterricht anbieten.
Die SPD habe, um die Sache voranzutreiben, bereits am 23. August einen Änderungsantrag zu einer Magistratsvorlage eingebracht. Auf Betreiben der CDU sei der Antrag in den Ausschüssen von der Tagesordnung genommen worden, somit habe die CDU eine Diskussion über die Halle in Kirschhausen verhindert. Von einem „intensiven Betreiben“ könne also keine Rede sein. Dafür solle jetzt wie von Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) im Echo am 22. September erläutert, eine Sondersitzung nötig werden. „So kann man Steuergelder auch verschleudern“, kommentiert die SPD.
Wenn der Bürgermeister jetzt so tue, als sei das Problem erst seit seinem Amtsantritt „Chefsache“, solle er sich vergegenwärtigen, dass auch andere vor ihm viel Zeit und Kraft in diese Angelegenheit investiert hätten. „Er sollte eine Lösung anstreben, die den Interessen aller sporttreibenden in Heppenheim dient und die städtischen Finanzen nicht über Gebühr belastet“, so die SPD. Der Landrat habe angekündigt, wenn die Stadt nicht bis Ende der Sommerpause in die Gänge käme, werde er die Bagger für eine reine Gymnastikhalle des Kreises rollen lassen, die dieser alleine finanziere. „Die Kirschhäuser Eltern fragen jetzt zurecht: Wo sind die Bagger?“ Angesichts der Haushaltslage im Kreis sei die Frage angebracht, ob überhaupt Geld dafür vorhanden sei. „Will der Landrat jetzt das Projekt auf Eis legen? Warum sonst hätte er die Halle mittlerweile wieder für bespielbar erklärt, obwohl im Wahlkampf die Halle zeitweise gesperrt worden war“, fragt die SPD.
Aus dem Starkenburger Echo vom 27.09.2011